1 Sunde mit: Dungeons of Dredmore
Roguelike zum Schnäppchenpreis
Dungeons of Dredmore kam 2011 als erstes Projekt vom kanadischen Entwickler Gaslamp Games auf den Markt und nimmt sich dem beliebten Genre der Roguelikes auf eine humorvolle Art und Weise an. Dem Hauptspiel folgten insgesamt drei DLCs – alles zusammen ist auf Steam als Complete Edition für 5,99€ erhältlich. Das Spiel gab es allerdings auch schon auf humblebundle.com im Paket mit einigen weiteren Roguelikes oder Roguelikelikes und kursiert daher sehr günstig auf diversen Reseller Seiten. Über das Humblebundle hat es sich auch in mein Blickfeld gemogelt und wird nun von mir einem 60 minütigem Ersteindruck unterzogen.
Technische Schwierigkeiten überwinden
Der Beginn mit Dungeons of Dredmore ist durchwachsen. Ich kann keine Screenshots machen und das gesamte Steam-Overlay funktioniert nicht. Nach kurzer Recherche stoße ich auf den Tipp für Dungeons of Dredmore in Steam die Startoption „-opengl“ einzutragen. Damit funktioniert zum Glück sowohl Fraps für Screenshots als auch das Steam-Overlay reibungslos. Als erstes wird versucht mir die Aspekte des Spiels in vielen kurzen Tutorials zu erklären: Mit Tatstaur oder Maus gehen, anklicken um anzugreifen, rechtsklicken um Fernkampfangriffe zu benutzen, Hebel ziehen etc. Als mir aufgetragen wird eine Armbrust zu suchen finde ich eine in meinem Inventar, rüste sie aus und erschieße den Gegner… doch nichts passiert. Im Nebenraum finde ich eine Armbrust auf dem Boden liegen und rüste diese aus. Der Auftrag lautet nun „töte den Diggle“… hmm der ist aber schon tot. Nur mit einem Verlassen und Neustart des Tutorials geht es weiter – unschön. Das hätte man anders lösen müssen, aber sei es drum, die anderen Tutorials erledige ich auch schnell noch und dann geht es ab ins erste echte Abenteuer.
Munchkin- The Roguelike?
Als erstes wird unser Held (oder unsere Heldin) erstellt. Dafür picken wir uns aus 47 Skillbäumen 8 raus, die unsere Startwerte und -fähigkeiten festlegen. Neben relativ konservativen Rollenspielfähigkieten wie Swords, Smithing oder Golemancy finden sich in unserer zufällig zusammengewürfelten Startausstattung auch sehr kuriose Fähigkeiten: Viking Wizardry und Paranormal Investigator. Auch Emomancy und Communist habe ich gesehen, das kann ja heiter werden.
Wir betreten das Dungeon weil… der dunkle Lord Dredmore vor langer Zeit tief unter der Erde eingesperrt wurde, nun aber seine magischen Fesseln gesprengt hat und deshalb gestoppt werden muss – schon wieder. Ein guter Grund. Von oben schauen wir unserem Helden zu, wie er die ersten Schritte in den unbekannten, zufallsgenerierten Dungeon macht. In typischer Roguelikemanier gilt es Truhen und Türen zu öffnen, fiese Monster zu besiegen, Dinge in den Mund zu nehmen, von deren Wirkung man keine Ahnung hat und möglichst lange zu überleben. Das alles läuft rundenweise abwechselnd. Erst führen wir eine Aktion aus, dann der Rest des Dungeons. Man sollte sich also gut überlegen was man als nächstes tut um idealerweise den ersten Schlag zu landen oder noch unbeschadet flüchten zu können. Das Töten von Monstern und andere erfolgreiche Aktionen geben uns Erfahrungspunkte und ggf. Geld und Loot. Besonders freuen wir uns natürlich über neues Equipment, dass uns direkt stärker macht. Jedes Item und jede Fähigkeit hat einen humorigen Text als Beschreibung und ich fühle mich an die Texte von den Munchkin Karten erinnert. Das ganze Spiel ist voll von lustigen Texten und Anspielungen auf andere Spiele. Recht früh im Spiel finde ich z.B. einen Threepwood Helmet – einen gusseisernen Topf. Großartig ist auch der Schrein von „Inconsequentia, Goddess of sidequests“, die uns auf Wunsch Nebenaufgaben aufträgt. Das Geld können wir in Shops und Automaten verprassen. Genug Erfahrungspunkte bescheren uns natürlich ein Level-Up und wir müssen uns entschieden, welchen der acht zu Beginn ausgewählten Skills wir eine Stufe verbessern wollen, was uns wiederum eine neue Fertigkeit oder einfach bessere passive Boni gibt.
Von Vielfalt erschlagen
Was anfangs recht übersichtlich ausschaut überfordert den Einstieger schon bald. Überall finden wir uns unbekannte Gegenstände, was tun die bloß alle und brauchen wir die später noch? Das Handwerkssystem haben wir im Tutorial gar nicht beigebracht bekommen, doch gibt es mindestens 7 Handwerksberufe. Zum Glück ist das Craftingfenster halbwegs übersichtlich und nach bekannten Rezepten und vorhandenen Zutaten filterbar. So schaffen wir es bald zwei Eisenbarren und daraus eine erste fesche eiserne Beinrüstung zu schmieden. Doch der Überblick über die Zahlreichen Fallen, Bolzen, Nahrungsmittel und Tränke geht bald verloren. Die einzelnen Dungeonetagen sind sehr weitläufig, so dass ich bereue nicht die Einstellung „no time to grind“ gewählt zu haben. Mit dieser sind die Etagen kleiner – ob sich das auf den Schwierigkeitsgrad auswirkt werde ich in dieser einen Stunde nicht überprüfen können. ich komme an Regalen mit neuen Rezepten vorbei, treffe und erlege viele verschiedene Gegner, betrete Teleporter, lege Hebel um, sortiere immer mal wieder etwas aus meinem begrenzten Inventarplatz aus und betrete schließlich mit Hilfe von gefundenen Wizard Keys die Hölle der Diggles, eben jener Viecher, die wir im Tutorial und den oberen Etagen massenhaft erschlagen haben. Und nun schlagen sie zurück. „Congratulations! You have died!“ Danke, danke, die Stunde ist ohnehin um.
Fazit
Dungeons of Dredmore ist ein technisch limitiertes Roguelike das durch Humor zu überzeugen weiß und ansonsten durch Vielfalt und ein funktionierendes Gesamtkonzept glänzt. Ich bin mir sicher es gibt noch jede Menge zu entdecken und ich werde mit den unterschiedlichen Spieloptionen rumprobieren müssen, denn in der Standardeinstellung kann so ein Durchgang vermutlich einige Stunden gehen. Sehr schade ist, dass sich die Ausrüstung in keiner Weise auf das Aussehen unseres Helden auswirkt. So muss man sich mit den Texten und der eigenen Vorstellungskraft zufrieden geben. Bei mir reicht das sicher noch für einige weitere Durchgänge, es gibt noch viele Skills, die ich ausprobieren muss. Und ich bin erst bis in Level 3 gewesen, soweit ich weiß geht es bis Level 15 runter… es gibt viel zu tun.
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