Spitzensteuersatz - Warum es langsam weh tut!

gold-1369453_640.jpg

Die deutsche Politik ist manchmal wirklich so eine Sache. Kaum weiß jemand nicht mehr weiter, wird erst einmal ein Kampfbegriff in den Raum geschmissen. Daraufhin bricht ein Teil der Bevölkerung in lautem Jubel aus und den Rest hört man nicht mehr. Kaum ist der Jubel vergangen, stellt man verduzt fest, dass sich eigentlich gar nichts geändert hat. Kein Wunder, dass einem manchmal der Eindruck beschleicht, dass man in einer Zeitschleife gefangen ist. Vielleicht sogar dem Vorhof zur Hölle – je nachdem wer gerade spricht.

Heute wird wieder einmal die Sau „Spitzensteuersatz“ durchs Dorf getrieben. Wer bereits eine Weile hier mitliest, wird schon aufgefallen sein, dass ich kein besonderer Freund eines „schlanken Staates“ nach neoliberaler Vorstellung bin. Ich bin einfach zu Pessimistisch als das ich an einfache Lösungen glaube – insbesondere dann, wenn sie von Menschenhand kommt.

Wieso macht mich die Forderung nach einer Erhöhung des Spitzensteuersatzes dann wieder traurig? Ganz einfach, weil es bedeutet, dass ich wieder einmal mehr Steuern zahlen darf. „Richtig so!“ jubelt es gleich aus dem linken Spektrum! „Wer viel verdient, soll sich auch stärker an der Gesellschaft beteiligen!“ Und ich bin gewillt dem durchaus auch zuzustimmen.

Ich bin ein wirklicher Freund eines progressiven Steuersatzes. Je größer die Einkünfte einer Person sind, umso mehr sollten diese auch besteuert werden. Das mag auf den ersten Blick nicht besonders fair wirken, aber ich halte es für wichtig, dass es einen solchen Effekt geht. Immerhin wird mit zunehmenden Vermögen eben auch einfacher zusätzliches Geld zu verdienen. Um einer zu starken Vermögenskonzentration entgegen zu wirken, macht dies aus meiner Sicht eben Sinn.

Dies mag zunächst einmal im Widerspruch stehen. Aber eben nur auf den ersten Blick. Den bereits die Ankündigung, dass rund 3 Millionen Bundesbürger von diesem neuen Spitzensatz betroffen sind, sollte einen nachdenklich machen. Haben wir wirklich 3 Millionen Milliardäre in diesem Land? Während der radikale Linke bereits leuchtende Augen bekommt und sich ausrechnet, was wir uns alles im nächsten Jahr leisten können, sollte der Rest bereits den Braten riechen.

Bereits ab rund 55k € pro Jahr, fällt man bereits in den Bereich des Spitzensteuersatzes von 42%. Dies entspricht dem 1,6x des durchschnittlichen Einkommens. Wer ein abgeschlossenes Studium in einem wirtschaftlich sinnvoll zu verwendenen Bereich hat, läuft also bereits rein. Gleiches gilt für gefragte ausgebildete Fachkräfte, die am besten noch gewerkschaftlich organisiert sind. Achso und übrigens auch einige Rentner, die in den Genuss einer altersbedingten Abfindung kommen mit denen sie nach einer geplatzten Übernahme ihre letzten Jahre bis zur Rente überbrücken müssen und nur kurzzeitig dadurch ein höheres Einkommen haben.

Ja, aber den Höchststeuersatz zu zahlen, heißt ja noch lange nicht das Ende der Fahnenstange! Immerhin haben wir ja auch noch eine Reichensteuer! Die kommt ja für wirklich große Vermögen noch einmal on Top! Somit steigt der Steuersatz noch einmal um 3%, der greift, wenn man ein jährliches zu versteuerndes Einkommen von 256k € hat.

Die gute Nachricht an die 3 Millionen Spitzensteuerzahler (Bund sagt sogar 4,2) ist also, dass sie nun wirklich erst einmal am Ende der Fahnenstange sind und nun erst einmal 200k € mehr verdienen müssen, bevor sie dann nochmal etwas mehr abdrücken müssen. Das bittere daran ist, dass natürlich mit ansteigenden Einkommen auch die Möglichkeiten der Steuervermeidung ansteigt. Bei 200k€ mehr, kann ich mir auch einen Steuerberater leisten, der mir mal eben eine Bilianz erzeugt.

Dann hebe ich alle Immobilien einfach in eine vermögensverwaltende GmbH und kann Investitionen als Werbungskosten abziehen. Genauso wie ich kein Geld dafür brauche, sondern dieses einfach in Form eines Kredits aufnehme. Immerhin kann ich auch die Zinsen als Werbungskosten absetzen. Wer mal als Eigentümer einer Wohnung in den Genuss einer Heizungssanierung gekommen ist, wird da mit offenen Mund dar stehen und sich wundern, wo er das den in seiner Steuer absetzen kann.

Viel genauer will ich da gar nicht drauf eingehen. Aber mit steigenden Vermögen, steigen auch die Möglichkeiten für eine Steuervermeidung. Gerade Kapitalgesellschaften beweisen dies ja durchaus immer gerne wieder. ;)

Wieso zahlen also immer mehr Deutsche einen Spitzensteuersatz obwohl sie ganz gewöhnliche Einkommen haben? Dies wird offensichtlicher wenn man sich das Verhältnis zum durchschnittlichen Einkommen ansieht. Reicht heutzutage bereits das 1,6x des durchschittlichen Einkommens, musste man 1960 noch das 22x verdienen, bevor man in den Genuss davon kam. Wer also früher den Spitzensteuersatz zahlte, war im Verhältnis wirklich extrem reich.

Es betrifft also jeden elften Bundesbürger. Die Chancen stehen übrigens nicht schlecht, dass jeder von uns jemanden kennt. Gerade Singles sind dabei besonders wahrscheinlich und zahlen doppelt so wahrscheinlich Spitzensteuer. Glaubt man dann Personen wie den Herrn Merz betrifft es damit ja quasi nicht den Mittelstand, sondern eigentlich ja schon eher die Unterschicht :)

Nein, ohne Sarkasmus, der Spitzensteuersatz verbrennt die Mittelschicht unserer Gesellschaft und trifft eben nicht die Supereichen die viele vor Augen haben, wenn sie eine solche Steuer einfordern. Aber an diesem Punkt der Diskussion kommt man mit den meisten Menschen überhaupt nicht, weil sie dann bereits im Kampfmodus übergangen sind. Immerhin gibt es ja durchaus viele Leute in prekären Arbeitsverhältnissen und man muss damit ja auch ein wenig Solidarität zeigen! Stimmt, den noch ein paar Mindestlohnerhöhungen und sie zahlen dann auch bald den Spitzensteuersatz! ;)

Nein, liebe SPD! Das war auch dieses Mal wieder absolut nichts. Während ich lange Zeit immer noch an Absicht geglaubt habe, überkommt mich zunehmend das Gefühl, dass es hier doch echtes Unwissen sein könnte. Wer den Menschen sagt, dass diese für ihre Renten selbst aufkommen sollen und gleichzeitig auf diese Weise ihr Einkommen wegbrennt, dann ist das echter Hohn.

Lasst uns doch eine wirkliche Reform durchführen. Wir machen einfach einen Spitzensteuersatz von 80%. Damit sind wir immer noch niedriger als die 95% der BRD nach dem zweiten Weltkrieg und auch niedriger als die Spitzensteuersätze die lange Zeit in den USA üblich waren. Dann nehmen wir das Durchschnittseinkommen von 44500 € pro Jahr. Aus purer Unwissenheit über die Einkommensstruktur heutiger Spitzenverdiener (die ja scheinbar gerne aus Statistiken entfernt werden), nehmen wir den Stand von 1960 und geben einen großzügigen Faktor von 10 an.

Somit würden den Spitzensteuersatz dann Einkommen ab 8,9 Millionen Euro zahlen. 30K € definieren wir als neue Elendsgrenze. Wer darunter verdient geht komplett steuerfrei aus. Immerhin soll sich Arbeit ja auch wieder lohnen. Zwischen diesen beiden Punkten interpolieren wir dann einfach das Steuerspektrum. Gerne auch linear, damit es sich einfacher rechnen lässt.

Während die meisten Linken immer noch rechnen müssen und es nicht verstehen (ich unterstelle es ihnen Mal, weil sie sonst solche Forderungen ja auch mal gestellt hätten... gerade jene in der Regierung), würden die Neoliberalen die Hände über den Kopf zusammen schlagen und sagen, dass man damit ja die Leistungsträger der Gesellschaft bestrafen würde.

Das stimmt. Aber es wäre immer noch besser als den Mittelstand aufwärts ab zu lähmen. Immerhin würde bei meinem Vorschlag sogar ein Herr Merz noch immer weit davon entfernt sein einen Spitzensteuersatz zu zahlen. Und wenn ich besonders nett wäre, würde ich sogar noch erlauben private Investitionen von der Steuerschuld zu 20% abzuziehen. Dies entspricht in etwa dem Satz den man einer Privatperson zubilligt für Arbeiten an ihrem Haus von der Steuer abzuziehen. Aber eben nur vom Lohn des Handwerkers und nicht vom Material. Bin gar nicht so! Die Investitionen können mit Lohn und Material angesetzt werden!

Und plötzlich würden die Unternehmen auch wieder anfangen mit Freude zu investieren und wir würden nebenbei etwas lösen an dem die EZB bereits seit Jahren scheitert. Die Wirtschaft würde recht schnell prosperieren oder zumindest der lange anhaltende Investitionsstau endlich zum Ende kommen. Wem die Steuer dann zu hoch ist, kann ja gerne nach China ziehen. Aber wem Freiheit und Wohlstand wirklich etwas bedeuten, der sollte nicht den Trickle-Down-Effekt ständig hervorkramen, sondern dafür sorgen, dass die Gesellschaft nicht langsam erstickt.

„Aber wir schaffen ja auch Arbeitsplätze!“ würde einige der Spitzenvermögen rufen! Stimmt. Aber ich würde dies auch gerne tun. Wir haben nämlich eine Erfindung in unserem System, die sich Aktiengesellschaft nennt. Damit ist es auch möglich, dass viele kleine Vermögen sich zusammen schließen um mit einem großen Vermögen eine Unternehmung einzugehen. Das Geld ist ja nicht aus dem System heraus. Es schafft nur jemand anderes dann die Arbeitsplätze...

Zunächst einmal vielen Dank falls Du es hier bis zum Ende ausgehalten hast. Ich gebe zu, dass der Text an vielen Stellen sehr ins polemische abdriftet. Aber ansonsten sind so manche Phrasen die in solchen Diskussionen entstehen kaum noch zu ertragen. Den Hand aufs Herz! Wo habt ihr das letzte Mal eine solche Diskussion über eine gerechte Steuerverteilung in der Öffentlichkeit gehört?

Es wird sich ständig nur darum gekloppt, ob man die Spitzensteuer nun mal wieder um einen Punkt erhöhen oder erniedrigen soll. Beide Seiten tragen unter viel Krach ihre üblichen Positionen und „Argumente“ vor und am Ende bleibt im Kern alles beim Alten. Und während so mancher Bürger sich noch wundert, wieso ihm nach der letzten Lohnrunde weniger übrig bleibt. Die jungen Leute wundern sich, wieso früher jeder ne Haus bauen konnte und man heute rechnerisch dazu nie in der Lage sein wird. Und die Bundesregierung wundert sich, wieso niemand etwas Privat zur Rente zurücklegen will. Der Reiche fühlt sich bedroht, der Linke ist zornig. Klingt nach einer guten Ursuppe für eine zufriedene Gesellschaft.

Übrigens in der Pre-Trump-Ära zahlte man in den USA einen Spitzensteuersatz von 39,6%. Allerdings eben auch erst ab 450k USD Einkommen. Vielleicht muss es ja gar nicht mein radikaler Steuersatz von oben sein. Vielleicht übernehmen wir einfach erstmal diesen und schauen, wie sich dies anfühlt. Das die Unternehmen und Menschen in Scharen das Land verlassen würden, kann man da ja kaum als Argument gelten lassen ... Nichtmal, wenn man Trump als Präsident hätte ;)

Auch wenn ich durch die vielen Augenzwinkern schon fast wie ein Epileptiker wirken mag... ich hoffe die eigentliche Nachricht kommt an... Momentan ist mir ein wenig nach Gedankenverbrechen. Bald widmen wir uns dann auch wieder mehr den üblichen Themen!

Sort:  

Ich kenne immer mehr Leute und vor allem Kollegen, die weniger arbeiten wollen, weil sie dann durch 600 weniger Brutto nur 250 weniger Netto haben. Ich habe das selbst schon so gemacht. Kaum einer ist gewillt mehr zu arbeiten wegen des hohen Steuersatzes. Der Spitzensteuersatz muss wieder dahin wo er hingehört, und zwar bei 250000 bis 500000 Euro im Jahr, und das natürlich mit jährlicher Anpassung in Höhe der Einkommenssteigerung.

Ja, absolut richtig. Ich frage mich teilweise, ob man einige Faktoren nicht falsch interpretiert. Den Millenials unterstellt man ja gerne, dass sie Freizeit wichtiger als Geld aufwiegen. Würde mich nicht wundern, wenn einfach nur ein paar mehr von Ihnen das Spiel durchschaut haben und dankend abwinken.

Übrigens in der Pre-Trump-Ära zahlte man in den USA einen Spitzensteuersatz von 39,6%.

Dafür aber wesentlich höhere Steuern auf Vermögen.
Im Ernst: Die überproportionale Besteuerung des Einkommens macht keinen Sinn. Saugt wie du sagst den Mittelstand aus, hemmt den Konsum und ihr Deutschen schafft es mit eurer Lohnzurückhaltung dann auch noch, zugleich euch selbst UND den Staat zu berauben. Wobei wir Österreicher noch mehr Lohnsteuer ablegen als ihr. Die 42% zahlen wir schon mit 31000 p.a., Spitzensteuersatz für 90000+ ist 50%.

Vermögenssteuern finde ich wesentlich sinnvoller und sozial treffsicherer.

Genau, man sollte erst Steuern zahlen wenn man reich ist, nicht wenn man versucht reich zu werden. Die erste Million steuerfrei, danach progressiv nach oben.

Besteuerung über Ländergrenzen hinaus kann man nicht ganz so leicht vergleichen, da zuviele Faktoren mit reinspielen. Es stimmt, dass ihr diesen Spitzensteuersatz wesentlich früher bezahlt. Auf dem gleichem Niveau bleiben Euch aber am Ende immerhin noch fast 7000€ mehr im Jahr. Zumindest wenn der Rechner auf Eurem Finanzministerium stimmt. Vermutlich wird nicht direkt Brutto, sondern ex Sozialabgaben berechnet, während die zusammen mit dem Soli noch oben drauf kommen. Bleibt trotzdem schwer vergleichbar, da Werbungskosten eventuell noch unterschiedlich ausfallen. So haben wir ja auf Kapitalerträge zumindest noch einen Bonus von 801€, die Euch verwährt bleiben.

Die Vermögenssteuer hört sich nur im ersten Moment gut an und ist eine ähnliche Diskussion wie aktuell die Grundsteuer hier bei uns. Spätestens wenn eine Immobilie existiert, kann die Bestimmung des Vermögens zumindest "interessant" werden. Gerade wer diese nur für seine Rente nutzt kann auf diese Weise auch schnell Opfer des Systems werden. Zudem das Argument mit der Doppelbesteuerung durchaus valide ist.

IMHO ist da eine radikalere Erbschaftssteuer oder Luxussteuer wesentlich leichter zu realisieren ohne das gleich die Verwaltung immens mitwächst. Wer dann eine höhere Umsatzsteuer auf ein Boot jenseits der 1 Million zahlt, wird diese sicherlich auch noch seelisch verkraften.

Vielleicht habe ich auch etwas verpasst. Soweit ich aber noch aktuell bin ist die Vermögenssteuer im Trump-Amerika inzwischen weitestgehend abgeschafft und existiert nur noch in wenigen Bezirken. Diese sind weitestgehend auf eine Grundsteuer umgeschwenkt.

Ja, ich meinte eh nicht unbedingt Steuern auf egal welches Vermögen, sondern natürlich dort, wo es sinnvoll machbar ist. Aber Immobilien gehören da definitiv dazu. Mit entsprechenden Freigrenzen lässt sich mMn problemlos sicherstellen, dass der kleine Rentner (der ja auch nicht unbedingt in einer Luxusvilla hausen wird) eben nicht vor existenzielle Probleme gestellt wird. Erbschaftssteuer finde ich auch höchst sinnvoll, schließlich ist Erben keine Leistung. Natürlich muss man auch hier darauf aufpassen, das schonened für kleinere Familienunternehmen zu gestalten.
Und alles natürlich generell nur im Gegenzug mit Senkungen der leistungsfeindlichen Steuern auf Arbeit und Ertrag.

Das mit den Freigrenzen ist immer so eine Sache, da man eben oft ermitteln muss, bevor man weiß, ob man darüber liegt. Zumindest hier in Deutschland kann das Thema "Gebäudebewertung" und "Finanzamt" zu einem kompletten Studium verkommen. Es stimmt natürlich, dass man mit entsprechend sinnhafter Gestaltung das größte Übel heraus nehmen kann. Aber verfolge mal die "Grundsteuerreform", die hier ansteht. Da wird es noch richtig Ärger geben ;)

Erbschaftssteuer finde ich da wesentlich interessanter. Es ist die fairste Steuer von allen, gerade eben für all jene die gerne die Leistungsgesellschaft immer so loben. Wer reich wird, kann reich leben. Stirbt die Person, wird das Vermögen zum großen Teil in die Infrastruktur der gesamten künftigen Generation gesteckt. Da meist gerne die Kleinsparer dann immer Panik kriegen und an die Kinder und Enkel denken... komm, lass gut sein. 5 Millionen Freibetrag, danach einen saftigen Prozentsatz. Soll niemand nach dem Tod irgendwo raus müssen, was eine normale Wohnung ist.

Ähnlich auch bei Familienunternehmen (die mitunter in Deutschland auch mal sehr groß sein können. Grüße an Familie Quandt ;)). Auch da muss ja nicht immer gleich ein Ende anstehen. Ich glaube gar nicht, dass es so fatale Auswirkungen hätte. Im Zweifel wird eine Unternehmung halt in eine Kapitalgesellschaft oder Kommanditgesellschaft umgewandelt. Von mir aus auch mit Verkaufsrecht an Familie und Mitarbeiter. Gerade Unternehmen die auch im Streubesitz der Mitarbeiter sind, erweisen sich oft als erstaunlich robust.

Und vernünftig gestaltet haben vielleicht sogar sonst eher lieblose Kinder ein Interesse daran, dass Vati und Mutti möglichst alt werden. Sehe also eher Vorteile. Gerade in den USA, gilt es ja sowieso als "unschick" reich zu sterben und viele Superreiche regeln den Nachlass bereits zu Lebzeiten ähnlich. Nur statt in einer Stiftung geht es dann halt mal in die Staatskasse.

Jo, klingt nicht schlecht, dein Erbschaftsmodell.

Sehr interessant dein Artikel. War auch angenehm zu lesen.

Letzten Samstag hatte ich eine ähnliche Diskusion über Steuern geführt. Die in ü175 Kommentare ausartet.

Vielleicht verwende ich deinen Post für mein persönliches FAZIT?

Ich bin dafür das wir weniger Staat und Steuern brauchen

Vielen Dank. Es steht ja in der Chain von daher steht es auch frei es zu nutzen. Unterm Strich bin ich fast froh, dass es hier nicht in unendlich viele Kommentare ausgeartet ist. Das Thema ist eben unglaublich polarisierend.

So hätte ich mich in deiner Umfrage z.B. eher für ein "Ja" ausgesprochen und hätte eben trotzdem wie hier gesagt, dass das ganze auch fair gestaltet sein muss. Aber ein System, dass bereits aus Sicht der Volkswirtschaft alle behindert, ist einfach sinnlos.

Also Ich habe aus der Umfrage und aus deinem Artikel einiges für mich mitgenommen. Es hat zwar nicht meine Meinung geändert aber gemildert. Du wärest auf jeden Fall ein angenehmer duskutant gewesen. Anders als die anderen Steuer befürworter.

Posted using Partiko Android

Wie du schon sagst, trifft der Spitzensteuersatz die Falschen. Nämlich die teuer ausgebildeten Menschen wie Ärzte, Anwälte und Ingenieure.
Die wirkliche Oberschicht steckt all ihr Geld in Unternehmen, die wesentlich geringer besteuert werden und dadurch ist alles mögliche absetzbar.
In Rich Dad Poor Dad ist diesem Thema ein eigenes sehr interessantes Kapitel gewidmet. Aus diesem Kapitel konnte ich extrem viel mitnehmen. Im Endeffekt läuft es nämlich darauf hinaus, dass die armen höhere Steuern fordern und sie am Ende selbst bezahlen müssen. Dieser Kreislauf wiederholt sich immer wieder.

Und genau so ist es auch. Das Traurige ist halt, dass man solche Bücher erst einmal in den Kopfen der Leute kriegen muss, damit sie überhaupt in der Lage wären vernünftig darüber zu reden. Ich selbst bin eher beim Studium im Bereich "Steuern" über dieses Phänomen gestolpert und hätte bis dahin auch einfach mehr Steuern gefordert.

Das halt das Problem, wenn Leute zu schnell auf den emotialen Zug aufspringen und dann ihre eigenen Ziele aus den Augen verlieren :-/

Hi @gammastern,
erst einmal vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag.
Er hat zwar nicht direkt etwas mit Kryptowährungen (eigentlich meine Berufung hier auf Steemit) zu tun, aber ich hatte Spaß beim Lesen und möchte ihn deshalb mit meiner bisher noch kleinen Gefolgschaft teilen.

Das Thema "Steuern in Deutschland" hat regelmäßigen Sarkasmus verdient und deshalb...

... Upvote und Resteem von @kryptodenno
(Supporter der deutschsprachigen Krypto-Community hier auf Steemit)

Ich bedanke mich in jedem Fall. Als ich hier anfing gab es auch vorwiegend etwas zu Kryptos, aber momentan ist die Lage da oft eher monoton oder demoralisierend für den Leser. Das ist nicht die Message, die ich verbreiten will, aber zu gegebener Zeit wird es auch da wieder etwas mehr zu geben.

Beim Steuerthema bin ich schon über den Sarkasmus hinaus. Da gleite ich oft doch schon in den Bereich zynisch ab, weil ich kaum ein anderes Land kenne in der so motiviert und langweilig über das Thema diskutiert wird ;)

Huhu, du kurze Frage. Wie hast du das bei Iuvo und Mintos eingestellt? Ich kopiere dich gradrotz frech. Bin nur mit den ganzen Möglichkeiten etwas überfordert.

Schaue auch mal in einigen der älteren Mintos-Beiträge von mir. Auf der schnelle nicht gefunden, aber irgendwo habe ich es etwas detaillierter drin.

mintos.png

Meine Strategie ist recht einfach und basiert vorwiegend auf Prozentpunkte und Monat. Grundsätzlich nehme ich lieber Kurzläufer, da man notfalls schneller raus ist. Erst dann steigere ich die Laufzeit. Die Anbahner selbst werden nahezu nicht diskriminiert.

Bei kurzen und mittleren habe ich allerdings alles unter einem Rating von B- draußen. Ich will halbwegs solide Kredite haben, ansonsten alles Buyback, nach Land interessiert nicht nicht.

Bei Iuvo ist es noch einfacher. Ich kaufe alles bis auf Kurzläufer. Der Kredit darf nicht im zahlungsverzug sein. Er muss mindestens 14,88% entsprechen und ich will Raten von 7, 14, 15 Tagen. Ein kleines Special ist vielleicht, dass ich nur in Kredite einkaufe, die mindestens 2 Raten gezahlt haben. Ich will sehen, dass die Person grundsätzlich bereit ist den Kredit zu zahlen. Bei Iuvo gehe ich bewusst ins Risiko!

Grundsätzlich gilt: Egal wie attraktiv, nie verleiten lassen, dass man mehr als 10€ in einem Kredit steckt. Wir wollen eine möglichst breite Streuung! Ansonsten kann ich als Einstieg nur raten: Fange klein an. Nehme erstmal einen kleineren Betrag und mache Dich mit UI und Auswirkungen bekannt. Direkt Learning bei Doing hilft ungemein, da man eben auch andere Entscheidungen trifft als man es ohne Einsatz tun würde. Dann kann man mal ein wenig sehen wie es sich anfühlt und läuft. So hat jeder irgendwann bei Mintos auch mal Anbahner, die man nicht mag auf der Liste... sei es weil man soviele hat oder weil die gerne schlecht bedienen.

Erst wenn man sich sicher fühlt, erhöht man langsam weiter. Auch über die Portfoliogröße kann man dies ein wenig steuern. Hoffe das hilft weiter. Wenn Du irgendwo konkret Fragen zu hasst, zögere nicht sie zu stellen.

In diesem Sinne auf jeden Fall willkommen im Club der P2Pler ;)

Ich danke dir für diese Infos. Gleich mal schauen, ob ich es jetzt hinbekomme.

Sehr interessanter Bericht, bitte mehr davon :)

Vielen Dank. Ich werde mich bemühen!

Momentan ist mir ein wenig nach Gedankenverbrechen. Bald widmen wir uns dann auch wieder mehr den üblichen Themen!<

Mich stört das mal so gar nicht. Von mir aus kann's ruhig noch bisschen dabei bleiben.

Auch vielen Dank für das Feedback und auch fürs Lesen! Ich versuche hier insbesondere polarisierende politische Themen zu meiden. Das Netz ist einfach der falsche Ort für sowas, da zumeist eben die extremen Positionen die lautesten Stimmen haben und der Leser dann schnell immer denkt, dass das Meinungsspektrum dazwischen pendelt. Das mir dann zu dicht an der orwellschen Dystropie als das ich es fördern möchte :)

Aber wenn mir etwas auf dem Herzen liegt, werde ich es gerne auch hier einbringen. Wird also bestimmt nicht alles gewesen sein. Sollten mir irgendwann die Themen ausgehen, dann muss die Welt schon sehr schnell sehr gut geworden sein ;)

Das Netz ist einfach der falsche Ort für sowas, da zumeist eben die extremen Positionen die lautesten Stimmen haben<

Davon gibt es hier auf der Plattform auch so einige, deshalb freue ich mich ja immer drüber mal eine ruhige, sachliche Auseinandersetzung mit verschiedenen Themen zu lesen. Die Schreihälse fliegen bei mir auf die Mute-Liste, die haben mir einfach zu viel Schaum vorm Mund beim Schreiben und sind ohnehin nicht an Diskussionen interessiert.

Allgemein ist es auch recht erfrischend bei dir, dass man dich in keine richtige Schublade gesteckt bekommt. Zeugt von Reflexion.

LG.

Vielen Dank, da werde ich ja fast rot ^_-