Es beginnt ein neuer Abschnitt

Wieder mal stehe ich vor all meinen
Habseeligkeiten, eingepackt in Tüten und Kisten.

Ist es doch gerade einmal 8 Monate
her und nun ziehe ich schon wieder um.

Und ich fühle mich nicht gut dabei.

Wir sind in das Haus meines Vaters gezogen und wohnen nun in einem Mehrgenerationenhaus.

Und ich habe Angst.

Hätte ich doch bloß auf mein Herz
gehört!
Diese Gedanken gingen mir durch den
Kopf, als ich auf unsere Freunde warte, damit der Umzug starten kann.

Wir sind mittlerweile routiniert.
Unsere Freunde können unsere Möbel besser ab- und aufbauen als wir,
so häufig sind sie schon mit uns umgezogen.

Der Umzug liegt schnell hinter uns,
obwohl wir nur zu viert sind.

Und danach sitze ich wieder einmal
inmitten meines neuen Lebens. Um mich herum all der ganze Hausrat und
Mist, den man mit sich herumträgt.

Und doch die leise Hoffnung.

Hier wird alles anders, hier blühen
wir auf, hier kommen wir zur Ruhe. Wir ziehen nie wieder um.

Und jetzt? Ein Jahr und drei Monate nach diesem
Umzug, sitze ich wieder auf dem Boden, zwischen all meinen
Habseeligkeiten. In wieder einer neuen Wohnung.

Was ist passiert?

Zuerst lief alles super und so wie es laufen sollte. Wir verstanden uns. Und es gab klare Regeln.

Mein Vater ließ uns Freiraum und
wir ihm.
Wir grillten zusammen und wir
griffen ihm unter die Arme, wann immer er uns brauchte. Es war ein gutes Miteinander.

Wir begannen mit der Renovierung und
steckten 8000€ in die ersten Arbeiten.
Zu allererst rissen wir einige Wände
ein um uns eine offene Wohnküche zu gestalten.

Da wir allerdings keine Heizungsanlage hatten,
merkten wir spätestens im ersten Winter, dass sich diesbezüglich
schnell etwas tun musste.
Denn nur mit Holz ließ sich diese
Wohnung nicht beheizen. Hinzu kam,dass die Dämmung des Hauses nur rudimentär ist.

Doch mein Vater sah nicht die Indikation für eine Heizungsanlage, lieber weiter mit Strom heizen.
Und die gute Stimmung veränderte sich.

Mein Vater begann sich immer mehr
einzumischen.
Wann wir aufstehen, wie lange wir aufblieben und wie viel wir
einkauften.

Und vor allem wie viel wir in seinem Garten mit halfen.

Und ich merkte schnell, dass wir
einen großen Fehler begangen hatten.
Die Beziehung zwischen mir und
Philiph wurde immer schwieriger. Wir stritten vermehrt.
Mein Vater kritisierte ihn und
unsere Beziehung immer gerade dann wann er konnte.

Und dann haben wir seinen Teich
sauber gemacht und mein Vater machte ein riesen Theater daraus.
Daraus entstand ein großer Streit,
der dazu führte, dass wir uns dazu entschlossen haben, auszuziehen.

Und das am besten sofort.
Gesagt, getan.

Vor 6 Wochen begann der Streit und
seit 2 Wochen leben wir in der neuen Wohnung.

Und als ich mir dann gerade den
alten Post angesehen habe, den ich vor ca. einem Jahr hier
geschrieben habe und sehe, dass viele kritische Stimmen dabei waren,
dann weiß ich, dass es von Anfang an eine blöde Idee war.

Mein Vater und ich haben uns derart
zerstritten, dass wir keinerlei Kontakt mehr zueinander haben. Wann
sich das ändern wird, kann ich aktuell nicht absehen..

Was ich euch damit sagen will:

Ich habe das Experiment gewagt und
kann sagen, dass so ein Vorhaben nicht funktionieren kann.
Wir hatten klare Regeln, von Beginn
an und trotzdem hat es nicht funktioniert, weil wir alle so sind wie
wir sind.
Niemals wieder würde ich so etwas
tun und ich würde auch niemandem dazu raten ein Mehrgenerationenhaus
anzustreben.

Denn niemand von uns hat profitiert. Wir haben ein gestörtes Familienverhältnis und meine Beziehung hat ebenfalls darunter gelitten.

Warum ich meinen ,,Neueinstieg“
mit diesem Post starte?
Um abzuschließen mit all dem
Negativen, denn es wartet so viel Positives auf uns und genau davon
will ich euch nur noch berichten :)

Hat einer von euch ebenfalls
schlechte Erfahrungen gemacht im Bezug auf ein Mehrgenerationenhaus?

Liebe Grüße an euch