Wildschwein Pulled Pork aus dem Backofen

in #german7 years ago

Dies ist mein erster Post, ich hoffe er gefällt euch ;-)

Über die Feiertage hatte ich ein wenig Zeit für eines meiner Hobbies: Kochen


Ich habe vor ein paar Wochen einen ziemlich erschreckenden Artikel über Wild-Fleisch gelesen. Darin wurde beschrieben welche Entfernungen Reh- und Wildschweinfleisch aus dem Discounter zurücklegen (Australien/USA) und das das Fleisch mitunter schon 1.5 Jahre eingefroren ist. So einen Unfug kann und will ich nicht unterstützen. Wild steht bei mir normalerweise nicht auf dem Speiseplan aber irgendwie hat mich der Artikel neugierig darauf gemacht. :-)

Unsere Wälder sind voll mit Rot- und Schwarzwild. Da liegt es nahe, Wildfleisch regional zu kaufen. Ein befreundeten Jäger hat mir zwei tolle Stücke a 1.6 kg vom Wildschwein-hals besorgt. Daraufhin stellte sich mir die Frage: Was mache ich damit?

Ich habe mich dazu entschieden Pulled Pork vom Wildschein aus einem der beiden Stücke zu machen. Da es bei uns vom Wetter her ziemlich ungemütlich war, habe ich mich dazu entschieden das ganze im Backofen zu machen. Steinigt mich bitte nicht, Pulled Pork aus dem Backofen ist besser als kein Pulled Pork ;-) Und nicht jeder hat einen fancy Smoker zur Hand wie die ganzen Youtube BBQ Dudes.

Equipment:

Backofen
Frischhaltefolie
Bräter oder Auflaufform mit Gitter


Zutatenliste:

1,6 kg Wildschweinfleisch (in meinem Fall vom Hals)
Senf
Magic Dust Rub (Gewürzmischung)
1l Apfel-Mango Saft
1/2l Wasser


Vorbereitung (am Besten am Vortag):

Die Gewürzmischung "Magic Dust Rub" könnt ihr fertig kaufen oder ihr könnt sie ganz einfach selbst zusammenstellen. Das gute am selber Machen ist: Man(n) kann je nach Gusto variieren. Ich hab mich im groben an das Rezept von Unterländler BBQ gehalten (https://unterlaenderbbq.blogspot.de/2017/07/kentucky-magic-dust-rub.html) und habe das Rub selber in einem kleinen Mörser zubereitet.

Als nächstes wird das Fleisch von Sehnen und allem unnötigen befreit und mit Senf bestreichen. Das geht einfach mit einem Küchenpinsel oder wenn man welche zur Hand hat mit Gummihandschuhen. Damit kann man auch sehr schön das Rub ins Fleisch einmassieren. Danach wickelt man Frischhaltefolie um das Fleisch und legt es in einer Auflaufform über Nacht in den Kühlschrank.

Zubereitung:

Am nächsten Tag ist das Gewürz schön in das Fleisch gezogen. Man legt das Ganze jetzt auf einen Rost der auf einer Auflaufform liegt oder einen Bräter und füllt diesen mit dem Fruchtsaft und dem Wasser. Bei 140° lässt man das Fleisch jetzt schön langsam garen. Die richtige Kerntemperatur ist bei 90-92° Grad erreicht. Das kann je nach Größe des Stücks bis zu 6 Stunden dauern. Am Besten arbeitet man hier mit einem Fleisch-Thermometer.

Wenn die Kerntemperatur erreicht ist nimmt man das Fleisch aus dem Ofen und lässt es abgedeckt ein wenig ruhen. Danach kann man das Fleisch mit Hilfe von zwei Gabeln oder mit den Fingern (Handschuhe) in kleine Stücke zupfen. Das Fleisch zerfällt formlich in einzelne Fasern.

Anrichten:

Es gibt verschiedene Arten wie man jetzt das Pulled Pork genießen kann, ich hab mich am ersten Tag dazu entschieden Burger zu machen. Dazu habe ich ein festeres Brötchen halbiert und mit Fleisch belegt. Auf das Fleisch habe ich eine Mischung aus dem Braten-/Apfelsaft/Ketchup und BBQ Soße und Krautsalat gemacht. 


Leider hatten mir meine Essensgäste für den Tag abgesagt. Für das Fleisch war das kein Problem: Ich habe es zusammen mit dem Saft und der oben genannten BBQ Soße überschüttet und in den Kühlschrank gestellt. Am nächsten Tag haben wir das ganze nochmal erwärmt und zusammen mit Baguette und Krautsalat gegessen, mhhm lecker war das!


Zum Schluss will ich nochmal betonen das ich überaus positives Feedback zu dem Essen bekommen haben. Alle die es gegessen haben fanden es lecker auch weil sie zuvor ein wenig skeptisch gegenüber Wild waren. Das Fleisch hatte überhaupt keinen eingenwilligen Geschmack sondern erinnerte ein wenig an Rind. Eine Freundin hat sogar gesagt: "Das war das beste Fleisch das ich seit langem gegessen habe!" So etwas hört man als Koch natürlich sehr gern ;-)

Viel Spaß beim Nachkochen wünscht euch MIASMA!