und keine hat es gewußt.

in #history7 years ago

... und niemand wußte es.
... und niemand erinnert sich.
... und niemand redet heute darüber.
... und niemand hat irgendetwas gesehen.
... und jeder weiß: Woanders sind auch Menschen gestorben.

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"Solche traumatischen Erlebnisse können die Psyche so sehr überfluten und überfordern, dass sie jegliche Erinnerung an das Geschehen verweigert und aus dem aktiven Bewusstsein verbannt. Um sich vor dem Schmerz des Erinnerns zu bewahren, spaltet die Seele das auslösende Erlebnis vollständig ab." (Simon Demmelhuber)
Dissoziation... ja...

Aber das erklärt nicht die ganzen Gestapo-Akten, wo die Bürger aktiv beteiligt waren, die "Regime-Feinde" zu denuzieren.

Es waren nicht alle und es gab viele, die Menschen geholfen haben zu fliehen. Aber auch eben viele, die genau wussten, was im 3. Reich vor sich ging und sich heute nicht erinnern wollen... Alleine schon um eine Diskussion immer wieder am Laufen zu halten, damit nicht vergessen wird, was für Unrecht geschehen ist, ist es wichtig daran zu erinnern.

Das ist wieder was zum schämen, auch, wenn ich da noch nicht das Licht der Welt erblickt hatte, nichteinmal meine Mutter.

Ein Grund mehr, dass es wichtig ist, daran zu erinnern. Und jeden "Stoplerstein" auch zu lesen. Jedesmal.

Eine interessante Studie von US-Historiker Robert Gellately mit dem Namen "Backing Hitler" (Zusammenfassung: http://www.history.ac.uk/reviews/review/293)

und in Kurzfilm: https://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2001/Holocaust-Die-Luege-von-ahnungslosen-Deutschen,erste7664.html

Wir bestimmen unsere Vergangenheit selbst. Wir können danach streben ihr zu entfliehen
oder dem, was an ihr schlecht war, aber wir entkommen ihr nur, wenn wir etwas besseres hinzufügen.

Wendell Berry