5 Dinge, die Christen über die Serie "American Gods" wissen sollten.

in Account Booster 👍3 years ago

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Im Jahr 2016 veröffentlichte Starz den ersten Trailer für sein Drama, American Gods. Die Serie, die damals anlief und auf dem Roman von Neil Gaiman basiert, ist gelinde gesagt ambitioniert. American Gods konzentriert sich auf die Reise eines kürzlich auf Bewährung entlassenen Kriminellen namens Shadow Moon und seines Arbeitgebers, Mr. Wednesday. Wednesday, so stellt sich heraus, ist in Wirklichkeit der nordische Gott Odin, der quer durch Amerika reist, um andere alte Götter zu finden, die sich ihm in einem Krieg anschließen wollen, der sich seit Jahrhunderten zusammenbraut. Während sich die beiden ihren Weg durch den Mittleren Westen bahnen, wird der Leser mit der Frage konfrontiert, was Glaube ist und ob Kultur Religion schafft oder umgekehrt.

Allein der letzte Satz würde reichen, um die meisten christlichen Zuschauer zu schockieren, aber es gibt viel mehr in dieser Serie zu finden als theologische Grübeleien. Ungeachtet des Zorns, den der Film in Glaubensgemeinschaften ausgelöst hat, sollten sich Christen dennoch bewusst sein, was American Gods sagt und warum es das tut. Also, als jemand, der den Roman gelesen hat, sind hier ein paar Dinge, die Christen über American Gods wissen sollten.

1: Es wird ein pluralistischer Ansatz in Bezug auf Religion verfolgt

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Einige Romane, wie die Percy-Jackson-Reihe, legen Wert darauf zu betonen, dass ihre Götter nicht wirklich "Götter" mit einem großen G sind. Sie werden eher als Urkräfte denn als göttliche Wesen dargestellt und ermutigen die Leser, sie als Mythologie statt als Religion zu betrachten. In der Welt von American Gods sind alle Gottheiten real, alle haben ein großes G, und es wird kein Unterschied zwischen moderner Religion und den Legenden der Vergangenheit gemacht. Figuren aus griechisch-römischen Pantheons werden direkt neben Figuren aus dem modernen Hinduismus, Buddhismus und Islam gezeigt. Das ermöglicht dem Leser/Betrachter zwar eine neue Perspektive auf Glaubensvorstellungen, aber auch Christen sollten keine Rücksichtnahme auf ihren Glauben erwarten.

2: Eine weltliche Version von Jesus wird in der Serie einen Auftritt haben

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Obwohl der Roman nie Christus selbst darstellt, hörte man Gaiman oft sagen, dass er wollte, dass die Charaktere irgendwann Jesus treffen und mit ihm interagieren. Die Starz-Serie scheint sich seine Worte zu Herzen genommen zu haben. Laut der IMDb-Datenbank wurden mehrere Schauspieler gecastet, um die Rolle von Jesus zu spielen, oder vielleicht besser gesagt, die Inkarnationen von Jesus, die die Menschen erschaffen haben. Dazu gehören ein Hippie-Jesus, ein weißer Jesus, ein schwarzer Jesus und ein asiatischer Jesus. Während es sicherlich mit dem Thema des Romans der kulturellen Religion passt, sollten Christen keine buchstabengetreue Darstellung ihres Erlösers erwarten.

3: Es gibt ein schwieriges Gespräch mit Ostern

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Einer der klimatischen Momente des Romans dreht sich um die Göttin Ostern. In einem Gespräch zwischen ihr und Mittwoch verspottet der nordische Gott die Menschen dafür, dass sie das heilige Fest der Göttin gestohlen und durch eines ihrer eigenen ersetzt haben. Er informiert eine vorbeigehende Kellnerin, dass Ostern eigentlich als ein Fest zu Ehren der Göttin Ēostre' begann, bevor es von aufgeregten Christen geändert wurde, um die Auferstehung Jesu zu feiern. Wednesday ist allerdings der Meinung, dass die Christen die Dinge sehr schlecht verändert haben, da sie immer noch Ostereier jagen, ohne eine Ahnung zu haben, wofür sie sind. Es ist ein Gespräch, das wahrscheinlich auch in der Serie auftauchen wird, trotz der unangenehmen Atmosphäre, die es für Christen schafft.

4: Die Königin von Saba ist eine mörderische Prostituierte

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Nein, du hast richtig gelesen. Die Königin von Saba, die in 1. Könige 10:1-13 auftaucht, um König Salomon zu testen, kommt auch in American Gods vor. In dieser Version lebt sie in Kalifornien, wo sie als Prostituierte arbeitet und Männer in ihre Wohnung lockt, bevor sie sie tötet und verschlingt. Es ist tatsächlich schlimmer, als es klingt, aber auf der hellen Seite, ist dieser Absatz ziemlich selbsterklärend.

5: Ob gut oder schlecht, man findet dort eine Menge biblischer Bilder.

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Wenn konservative Christen nach irgendwelchen erlösenden Qualitäten in American Gods suchen, werden sie überrascht sein zu erfahren, dass es tatsächlich eine Menge biblischer Bilder in der Geschichte gibt. Wie dies aufgenommen wird, hängt weitgehend vom Zuschauer ab, aber es ist immer noch da für diejenigen, die danach suchen. Ein zentraler Handlungsbogen handelt sogar von einem "Sohn Gottes", der für andere an einem Baum stirbt, bevor er am Ostertag wieder aufersteht. Das wird wahrscheinlich keinen gläubigen Zuschauer überzeugen, American Gods eine zweite Chance zu geben, aber es ist trotzdem gut zu wissen.

Wenn die Kultur mit Fragen über den christlichen Glauben anklopft, sollten Gläubige immer darauf vorbereitet sein, zu antworten, bevor andere es tun und den Menschen ein falsches Bild vermitteln.

Sort:  

hmm, das is spurlos an mir vorbeigegangen....

thx, da kuck ich mich gleich mal um...

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Götter sind ja auch eine Art Superhelden. Oder Supervillains, jenachdem.

ja genau, die einen hatten die anderen zum vorbilde....

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 3 years ago 

Thx

Es stellt sich die Frage, was eigentlich ein Gott ist. Was muß er können? Ein Christ wird wohl sagen "Alles." Und ein paar andere Religionen ebenso.
Von so einem Standpunkt aus ist das in der Serie natürlich Unsinn. So ein Gott muß nicht rumlaufen um jemand zu suchen usw.

Diese Problematik ist ja schon öfter in Serien behandelt worden. Ich erinnere nur mal an den legendären Q aus Star Trek Next Generation.
Oder mit ganz anderem Ansatz in Stargate, wo die Götter sich als Aliens herausstellen. Da ist Christus, Jahwe usw natürlich nicht dabei - das wäre denen wohl zu brisant geworden.

Völlig abgefahren wird es dann in Serien wie Lucifer. Was aber trotzdem unterhaltsam ist.

 3 years ago 

Fast alles würde ich sagen, ohne dabei Gott zu begrenzen, da es einfach im Wesen der Liebe liegt, dass Liebe und Zwang einander ausschließen und selbst Gott persönlich nicht kriegen würde, was er will, wenn ein Mensch nicht von sich aus seinen "freien Willen" dazu nutzt, sich "für" Gott zu entscheiden, ohne das dabei "nachgeholfen" wurde.

So ein Q wäre natürlich ein Albtraum, gottgleiche Kräfte kombiniert mit menschlicher Beschränktheit, einem gigantischen Ego und allen Schwächen unserer Spezies, sowas würde vermutlich für keinen von uns gut enden, wobei ich Gene Roddenberry & Co ohnehin eher als Evolutionisten eingeschätzt hätte und es ganz gut ins Bild passt, wenn die Wesenszüge gottgleicher Wesen in ihren Serien doch sehr an griechische Götter oder die aus dem alten Rom erinnern.

Also Lucifer ist jetzt nicht so meins, aber es gab mal eine Serie in der Richtung, die nicht so ganz krass war und in der zwischendurch sogar immer wieder mal ein paar entscheidende Wahrheiten untergebracht wurden, weshalb ich ihr sogar abgesehen vom Unterhaltungswert etwas abgewinnen konnte. Keine Ahnung, ob du sie noch kennst, der Titel war "Reaper, ein teuflischer Job".

Das ist aber ganz schön vage. Dann könnte quasi jeder Gott sein - wenn jemand das glaubt. Was allerdings Quatsch ist, denn solche Typen gibt es ja reichlich.

Natürlich ist ein Q Wesen total ätzend, das sieht man ja in der Serie auch. Und dennoch plausibel.

Die Serie "Reaper, ein teuflischer Job" ist mir irgendwie entgangen. Ich dachte erst, Du meinst "So gut wie tot", aber das ist was anderes.

 3 years ago 

Würde sich auf jeden Fall lohnen, da mal reinzuschauen, auch wenn es erstmal wie blanke Ironie wirkt, wenn ausgerechnet jemand wie ich das sagt, der sich aufgrund einiger doch sehr überraschender Aussagen erst auf dem zweiten Blick mit dieser Serie anfreunden konnte.