RE: STEEM-Version von "Gedanken und (frei erfundene) Geschichten über Gott, die Welt und das Universum."
Ich hoffe schon, dass die Wissenschaft Schritt für Schritt etwas mehr Licht ins Dunkel zu bringen vermag. Von all den erwähnten Fragen erscheint mir diejenige, ob es Aliens gibt, am ehesten in relativ naher Zukunft (möglicherweise) beantwortbar zu sein.
Am Anfang von 'seriöser' Wissenschaft steht häufig zunächst pure Spekulation. Jemand hat eine (oft auch zunächst völlig verrückt erscheinende) Idee - wie z. B. so etwas Absurdes wie, dass sich die Erde um die Sonne drehen könnte - und setzt sich dann in den Kopf zu beweisen, dass tatsächlich etwas dran ist. :)
Ohne Ideen wüssten die Wissenschaftler ja gar nicht, was sie überhaupt erforschen und beweisen sollten.
Natürlich mag die Beschäftigung mit Fragen, die nicht in mittelfristiger Zukunft und möglicherweise nie beantwortet werden können, irgendwie als brotlose Kunst erscheinen, aber einerseits mangelt es mir nicht an Brot und andererseits halte ich diesem Vorwurf entgegen, dass solange die großen "Sinnfragen" nicht beantwortet sind, es fraglich ist, ob überhaupt irgendetwas zu "etwas führt" oder ob nicht ohnehin das Leben (mein Leben) ein völlig sinnloses, temporäres Phänomen ohne Auswirkung auf irgendetwas von Bedeutung sei?
Sollte die Antwort "ja" lauten, gäbe es letztlich nichts, was sinnvoller sein könnte (oder weniger sinnvoll wäre) als solche, mir wenigstens meine Zeit versüßenden und meinen Geist anregenden Spekulationen. :)
Ich sage ja gar nix gegen wissenschaftlichen Forscherdrang... (Pssst...: ich hatte 'mal die Idee, mich für den ersten Marsflug zu registrieren ;-))
Das Ding ist: ich glaube nicht an Gott. Auch nicht an etwas Ähnliches, noch weniger Greifbares. Ich (und niemand anders) kann beweisen, daß es ihn gibt. Genausowenig, wie er / es nachweislich nicht existiert. Wenn es beweisbar oder widerlegbar wäre, brauchte es keinen Glauben mehr. Also: ich bin nicht bereit, zu glauben. Das trifft es vielleicht besser.
Bei Aliens sehe ich durchaus die Möglichkeit, daß ein solcher Nachweis irgendwann erfolgen wird. Gerne noch zu meinen Lebzeiten ;-))
Ich bin auch Agnostiker.
Ich könnte mir aber gut vorstellen, dass wir nach und nach mehr darüber herausfinden, wie das Universum entstanden ist und ob es Hinweise darauf gibt, ob das zufällig geschah oder nicht. Wäre das Universum z. B. Produkt irgendeiner Zivilisation, müsste man diese ja deshalb nicht gleich "Gott" nennen. :)
Ich denke, dass viele von "Gott" sprechende Menschen immer noch unsere Religionsvorstellungen im Kopf haben. Warum?
Ich halte es für überhaupt nicht abwegig, dass das Universum künstlichen Ursprungs ist, dass also irgendjemand es erschaffen/konstruiert/initiiert hat. Die Alternative wäre, dass es einfach so von selbst entstanden ist.
Beides können wir, wie du richtig schreibst, derzeit weder beweisen noch widerlegen. Wir haben genau genommen noch nicht einmal Hinweise darauf, was letztlich der Auslöser des Urknalls gewesen sein könnte, obwohl sich namhafte Physiker sehr wohl Gedanken über die 'Zeit vor dem Urknall' machen.
Neben der Frage, ob Aliens existieren, können wir möglicherweise irgendwann auch beantworten, wie Leben entstanden ist. Ich meine nicht die Evolution. Die Evolutionstheorie beschreibt sehr gut, wie sich Leben weiterentwickelt - wenn es bereits existiert. Ich meine den Vorgang, wie aus toter Materie Leben generiert wurde. Ein Problem dabei ist ja, dass man zum Ablesen von DNA Enzyme benötigt, aber für den Bauplan der Enzyme DNA. Es geht also darum, zu rekonstruieren, wie sich Moleküle bilden konnten, die dieses Henne-Ei-Problem zu lösen vermochten, bevor dann irgendwann alles seinen evolutionären Lauf nahm. Ich bin gespannt, ob/wann es gelingen wird, die Entstehung von Leben im Labor nachzuvollziehen.