Zweite Erfindung | Tweede uitvinding | Second inventionsteemCreated with Sketch.

in Deutsch Unplugged2 years ago (edited)

Zweite Erfindung

Ich hab’s getan! Das Tattoo ist vollbracht. Zuvor musste ich aber noch sehr viel bedenken. Da waren die Fragen nach der Platzierung – wer soll es lesen können? Dann war für mich die Frage nach der Formulierung – darüber gleich mehr. Und natürlich die ebenso wichtige Frage der Gestaltung – welche Sprache, welche Schrift? Aber vor allem stellte ich mir vor, dass ich die dreiste Person von neulich wieder treffe. Die mich in der S-Bahn angesprochen hatte auf mein T-Shirt mit der Aufschrift: Ich weiß, dass ich zähle.

Ich malte mir aus, dass ich diesmal schneller bin als sie und ihr ohne Gruß sage: Ha! Du weißt nicht, was ich getan habe! Ich malte mir aus, dass sie mich sofort unterbrechen würde, entweder mit: Und wer bist du denn? Oder mit: Klar doch, du hast dein T-Shirt gewechselt! Auf jeden Fall würde ich darauf sagen können: Ich bin jetzt der mit dem Tattoo. Das T-Shirt kannst du meinetwegen haben, sobald es aus der Wäsche ist.

Ich malte mir aus, wie sie sich an die Stirn tippt und wie ich dann ganz rasch sage: Nein, dort steht es nicht. Und sie wird ihre Augen verdrehen und mich fragen: Hast du auch geklärt, was es bedeutet? Weißt du denn mittlerweile, was Wissen ist? Und worin der Sinn des Zählens besteht? Und dann werde ich erst richtig in Schwung kommen, ich werde sagen: Lass uns nächste Station aussteigen und auf uns auf eine Bank setzen, oder – wenn du magst – in ein Café gehen, dann erzähle ich dir alles.

So malte ich mir aus, was passieren wird. Und dann werden wir, sie und ich, einander in die Augen schauen, und sie wird sagen: Nee, du, lass ma’ – das ist deine Sache, das geht ja mich nichts an. Und ich werde sagen: zu spät! Du hast dich schon eingemischt, jetzt bring’s auch zu Ende. Aber sie wird den Kopf schütteln, weiter gehen im S-Bahn-Wagen und mich stehen lassen. So wird das sein. Ich werde also allein gestellt bleiben mit meiner so genannten Sache.

Ich male mir weiter noch aus, wie ich eben nicht im Café sitze und nicht erzähle, was alles passiert ist in meinem Kopf, bevor ich das Tattoo habe stechen lassen. Und ich bin ziemlich sicher, ja fast schon davon überzeugt, dass ich es auch niemand sonst erzähle. Also ich meine jetzt: nicht noch mehr Leuten. Der Tattoo-Stecherin habe ich es ja schon erzählt. Sie hatte mich danach gefragt!

Da habe ich der Stecherin also berichtet, was ich tags zuvor in der S-Bahn mit meinem Spruch auf dem T-Shirt erlebt hatte. Und dass ich den Spruch jetzt unbedingt tätowiert haben will, damit es nicht so aussieht, als wäre er für mich auswechselbar wie ein --- wie ein T-Shirt eben. Und dass ich ihn um den Hals haben will, weil das die einzig richtige Stelle dafür ist.

Okay, nochmal von vorne. Ich komme in den Laden rein geschossen, da brummt mich aus einer Ecke ein Hänfling an: Wir haben geschlossen. Ich denke, ich sehe und höre nicht recht. Kein muskelbepackter Athlet, übervoll mit einer Auswahl seines Angebotes, also sein eigenes Model? Und ich sage: Wie denn, es ist doch noch nicht mal 18 Uhr. Seine Antwort: darum ja, und ich meinte das andere: Wir haben noch nicht geöffnet. Ich so: Soll ich jetzt im Ernst die fünf Minuten draußen warten wie auf irgendeinem dämlichen Amt? Brumm. Kann ich wenigstens schon mal nach einem Preis fragen? Brumm.

Er zieht eine Mappe mit Figuren raus. Ich sage: nein, keine Drachen, keine Bräute, keine Rosen. Ich will nur eine Schrift. Er brüllt nach hinten: Vivienne! Dann gedämpft zu mir: Das muss die Feinmotorikerin mit dir besprechen, setz dich. Espresso? Ich nicke. Während der Vollautomat Espresso spuckt: Auftritt Vivienne. Boah, Alta! Das ist die Feinmotorikerin?! Allmächtiger! Vivienne ist etwa 1,95 m groß, hat die Figur einer Wrestlerin und den Händedruck einer Holzfällerin. Ich schlucke. Um ihren Hals windet sich eine Schlange wie um Evas Baum. Weiß sie, dass ich zähle?


Tweede uitvinding

Ek het dit gedoen! Die tatoeëring is bewerkstellig. Daarvoor moes ek nog baie oorweeg. Daar was die vrae oor die plasing - wie moet dit kan lees? Toe was die vraag na die bewoording vir my - meer daaroor. En natuurlik die ewe belangrike vraag oor ontwerp - watter taal, watter skryfwerk? Maar bowenal het ek my voorgestel dat ek weer die kwaai persoon ontmoet. Wat my in die S-Bahn op my t-hemp genader het met die inskripsie: Ek weet dat ek tel.

Ek het myself geskilder dat ek hierdie keer vinniger is as sy en haar sonder om te groet: ha! Jy weet nie wat ek gedoen het nie! Ek het saamgestem dat sy my onmiddellik sou onderbreek, óf met: En wie is jy? Of met: Sure, jy het jou t-hemp verander! In elk geval sou ek kon sê: Ek is nou met die tatoeëring. U kan die t-hemp om my ontwil hê sodra dit uit die wasgoed is.

Ek het geskilder oor hoe sy haar voorkop tik en, soos ek vinnig sê: Nee, dit is nie daar nie. En sy sal haar oë draai en my vra: Het u ook duidelik gemaak wat dit beteken? Weet u nou watter kennis is? En wat is die betekenis van tel? En dan sal ek regtig aan die gang kom, ek sal sê: laat ons die volgende stasie uitkom en dit op 'n bank sit, of - as jy wil - na 'n kafee gaan, dan vertel ek jou alles.

Dus het ek geskilder wat sal gebeur. En dan sal ons, sy en ek, mekaar in die oë kyk, en hulle sal sê: Nee, jy, laat ma ' - dit is jou ding, dit maak nie vir my saak nie. En ek sal sê: te laat! U het al ingemeng, nou die einde. Maar sy sal aanhou om haar kop in die S-Bahn-motor te skud en my te laat staan. Dit is hoe dit sal wees. Ek sal dus alleen bly met my ding.

Ek kan my my voorstel hoe ek nie in die kafee sit nie en nie sê wat in my kop gebeur het voordat ek die tatoeëring laat steek nie. En ek is redelik seker, amper oortuig daarvan dat ek niemand anders vertel nie. So nou bedoel ek: nie meer mense nie. Ek het al die tatoeëringbeker gesê. Sy het my daaroor uitgevra!

Dus het ek die Stekerin vertel wat ek in die S-Bahn ervaar het met my gesegde op die T-hemp die vorige dag. En dat ek nou regtig die gesegde wil tatoeëer, sodat dit nie vir my soos 'n t-hemp vir my lyk nie. En dat ek dit om my nek wil hê, want dit is die enigste regte plek daarvoor.

Goed, weer van voor af, het ek die winkel binnegedring toe ek van 'n hoek af bult: ons het gesluit. Ek dink ek sien en hoor nie. Geen spiergebakte atleet nie, oorvol met 'n verskeidenheid van sy aanbod, so sy eie model? En ek sê: hoe is dit nie eens 6 p.m. Sy antwoord: Dit is waarom ja, en ek het die ander gesê: ons het nog nie geopen nie. Ek hou hiervan: moet ek ernstig wag vir die vyf minute buite soos by enige dom kantoor? Bromm. Kan ek ten minste 'n prys vra? Bromm.

Hy trek 'n vouer met syfers uit. Ek sê: Nee, geen jakkalse, geen bruide, geen rose nie. Ek wil net 'n lettertipe hê. Hy brul terug: Vivienne! Toe na my toe gestoom: die fyn motoris moet dit met u bespreek. Espresso? Ek knik. Terwyl die volledig outomatiese masjiene uitspoeg: Vivienne verskyn. Boah, Alta! Dit is die fyn motoris?! Vivienne is ongeveer 1,95 m lank, het die figuur van 'n stoeier en die handdruk van 'n houthakkie. Ek sluk. 'N Slang kronkel om haar nek soos Eva se boom in die paradys. Weet sy dat ek tel?

(https://www.webtran.de/)


Second invention

I did it! The tattoo is done. But before that, I had a lot to think about. There were the questions of placement - who should be able to read it? Then there was the question of the wording - more about that in a moment. And of course the equally important question of design - what language, what font? But above all, I imagined that I would meet the cheeky person from the other day again. The one who had approached me in the S-Bahn about my T-shirt with the inscription: I know that I count.

I imagined that this time I would be quicker than her and tell her without a greeting: Ha! You don't know what I did! I imagined that she would interrupt me immediately, either with: And who are you? Or with: Sure, you changed your T-shirt! In any case, I would be able to say: I'm the one with the tattoo now. You can have the T-shirt as soon as it's out of the wash.

I imagined her tapping her forehead and me quickly saying: No, it's not there. And she will roll her eyes and ask me: Have you then clarified what it means? Do you know by now what knowledge is? And what is the meaning of counting? And then I'll really get going, I'll say: let's get off at the next station and sit on a bench, or - if you like - go to a café, then I'll tell you everything.

So I imagined what would happen. And then we, she and I, will look each other in the eye and she will say: No, my dear, leave it - that's your affair, it's none of my business. And I will say: too late! You've already interfered, now finish it. But she'll shake her head and go on in the S-Bahn car and leave me standing there. That's how it will be. So I will be left alone with my so-called affair.

I'm still imagining how I won't sit in the café and tell her everything that happened in my head before I got the tattoo. And I'm pretty sure, almost convinced, that I won't tell anyone else either. I mean, not more people. I already told the tattoo artist. She asked me about it!

So I told the tattoo artist what I had experienced the day before in the S-Bahn with the slogan on my T-shirt. And that I really wanted to have the saying tattooed now, so that it wouldn't look as if it was replaceable for me like a --- like a T-shirt. And that I want it around my neck, because that's the only right place for it.

Okay, let's start again. I come shooting into the shop, there's a linnet growling at me from a corner: We're closed. I think I'm not seeing or hearing right. Not a muscle-bound athlete, overflowing with a selection of his offering, so his own model? And I say: How could it be, it's not even 6 pm yet. His answer: that's why yes, and I meant the other thing: We're not open yet. I'm like: am I seriously supposed to wait outside for five minutes like at some stupid office? Hum. Can I at least ask for a price already? Hum.

He pulls out a folder of figures. I say, no, no dragons, no brides, no roses. I just want some writing. He yells to the back: Vivienne! Then muffled to me: the fine motorist has to discuss this with you, sit down. Espresso? I nod. While the fully automatic machine spits espresso: Enter Vivienne. Whoa, Alta! That's the fine motorist?! Vivienne is about 1.95 m tall, has the figure of a wrestler and the handshake of a lumberjack. I swallow. A snake winds around her neck like around Eve's tree in paradise. Does she know that I'm counting?

Translated with www.DeepL.com/Translator (free version)

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artwork: Chiharu Shiota
photo: ty-ty

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 2 years ago 

Hammer... 😂
Bin sehr gespannt, wie der Erzähler sich weiter schlägt und ob ihm nach dem Espresso noch wichtig ist, zu zählen. Vielleicht zählt er auch seine schmerzhaften Stiche? Dann wird er ordentlich was zu tun haben... 😉

 2 years ago 

Danke.
Der Erzähler zählt noch, und hoffentlich mehr als Erbsen.

 2 years ago 

Höhö .

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 2 years ago 

Nachdem ich die (erste) Erfindung ein wenig fehlgedeutet hatte, wird es jetzt umso spannender...

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