Erben - wer soll meine / eure Hinterlassenschaften erhalten ?

in Steem Germany3 years ago

Ein schwieriges Thema - viele schieben es heraus denn wer beschäftigt sich schon gerne mit seinem eigenen Ableben. Soll man seiner Familie, also Partner, seinen Kindern, Geschwistern oder wen auch immer alles hinterlassen? Dass man dem Partner, mit dem man viele Jahre des eigenen Lebens gemeinsam gegangen ist, absichert ist klar - aber sollte man ihn nicht zum Beispiel nur ein Wohnrecht auf Lebenszeit einräumen ? Sollte man seinen Kindern wirklich sein Vermögen, wie immer das auch ausschauen mag hinterlassen? Oft haben selbige Null Interesse an vorhandenen Immobilien, Wertgegenständen, oder was auch immer materieller Besitz vorhanden ist. In vielen Fällen wird alles sofort zu Geld gemacht und so wird gegebenenfalls ein Lebenswerk verramscht.

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Ich kenne wirklich viele Fälle, da war ein Elternteil oder ein naher Verwandter nicht einmal kalt da ging es schon los das man geschaut hat, dass man auch den letzten Cent findet und das man alles zu baren machen kann. Da wurde in den letzten Lebenswochen rum geheuchelt, das vielleicht das Testament noch geändert wird. Oder, wenn man sicher ist das man alles erbt, wird die Person alleine sterben gelassen. Gerade erst erlebt - da wird jemand, der im Hospiz liegt nicht einmal in den letzten Tagen begleitet und schon zu Lebzeiten Barschaften aus der Wohnung entfernt. Da wird lieber in den Urlaub gefahren und das in dem Wissen das der Erblasser nur noch ein paar Tage zu leben hat.

KEIN MENSCH SOLLTE ALLEINE STERBEN MÜSSEN

Es ist wichtig seinen Erbschaftsangelegenheiten früh zu planen - aber wie soll man das richtig machen? Ich stehe selber vor solchen Entscheidungen, wen hinterlasse ich was ? Dass der Partner Nießbrauchrecht auf Lebenszeit haben soll in einer eventuellen Immobilie versteht sich, aber nach dessen Tot soll das eben nicht auch in dessen Nachlass übergehen. Kinder, die eh nie Interesse hatten, an dem, was man hat oder macht oder sich aufgebaut und erschaffen hat und nie einen Finger krumm gemacht haben und nur auf den eignen Vorteil bedacht waren - warum sollte man denen etwas hinterlassen?

Vor allem die ideellen Werte, die man erschaffen hat, würden mit dem Zeitpunkt des Totes sofort nicht mehr betreut und weitere geführt werden von jemanden aus der Familie oder nicht einmal aus dem engeren Bekanntenkreis.
Bei mir die ganzen Gruppen, die Organisation NesoMi und selbst die Projekte, die ich ins Leben gerufen habe. Wie will man hier einen Nachfolger finden, der auch den Weg, den man vorgegeben hat, weitergeht. Alles in eine Stiftung zusammenzufassen dafür ist das Vermögen zu gering da alleine die Kosten für das Stiftungskapital 50.000 € betragen - und selbst wenn - wen sollte man in den Stiftungsrat berufen? Es gibt schon Probleme einen entsprechenden Verein am Leben zu erhalten mangels Leuten, die sich dort auch engagieren würden. Auch sind die Möglichkeiten einer “feindlichen” Übernahme extrem groß - man muss nur die Mehrheit in dem Verein haben und so bestimmen, wer der Vorsand ist und schon könnte man die Vermögenswerte übertragen.

Ich muss sagen, ich bin hier selber mehr als überfordert den richtigen Weg einzuschlagen. Vielleicht wäre es der beste Weg, wenn man sich mit weiteren Menschen zusammen tut, die genauso denken und fühlen und das man zusammen dann seinen gesamten Nachlass an eine zu gründende Organisation vermacht die sich an genau definierte Richtlinien halten muss. Wenn mehre Erblasser alles in einen Topf schmeißen kann man durch die finanzielle Sicherheit Kontrollmechanismen schaffen, um so hoffentlich Missbrauch zu verhindern.

Eine Organisation, die wirklich zum Wohle der Menschheit agiert. Wo nicht ein Großteil des Kapitals für die Verwaltung darauf geht, wo auch das Vermächtnis jeden einzelnen der sich anschließt, erhalten bleibt.

Ich könnte mir hier Stipendien vorstellen, die den Namen dem Erblasser tragen, auch das spezielle Einrichtungen die beraten oder als Treffpunkt für ? eröffnet werden. Oder was mir ja am Herzen liegt Ferienplätze für belastete Menschen, die sich einen Urlaub nie leisten könnten. Dann gibt es die Ferienwohnung “Andrea Sander” (der Name war natürlich nur ein Beispiel)und in der Wohnung gibt es Informationen zu dem Erblasser der das Ganze ermöglicht. So erhält man auch seinen kleinen Teil an Unsterblichkeit im Universum.

Was meint ihr denn und wie steht ihr zu solch einem schwierigen Thema

Wenn es einige geben sollte, denen dasselbe durch den Kopf geht, die sich über das Thema austauschen möchten, sagt Bescheid und wir gönnen uns gerne in einen nicht öffentlichen Rahmen austauschen.

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Das Thema ist in der Tat so komplex, dass es wohl den Rahmen eines Kommentar sprengen würde.

Nun, zunächst hängt das natürlich von der persönlichen familiären Situation ab. Wenn das Verhältnis zwischen Eltern und Kindern (ich belasse es mal bei diesem Erbfall, da du das angesprochen hast) einigermaßen okay ist, spricht auch nichts gegen eine Überlassenschaft an die Kinder oder gar direkt an die Enkel.

Es ist neben den von dir benannten Punkten auch noch zu berücksichtigen, dass "enterbte" Erben auch einen Pflichtteil beanspruchen können. Zudem ist eine Schenkung in einem Zeitraum von weniger als 10 Jahren vor dem Tod ebenfalls dem Erbvermögen zuzurechnen. Soll heißen, dass also unklar ist, ob deine beabsichtigten Zwecke so noch umzusetzen sind, wenn von dem Vermögen, das einem guten Zweck zugedacht ist, noch was für den Pflichtteil weggeht.

Wenn du konkret etwas regeln möchtest, solltest du dir professionelle Hilfe suchen, die sich detailliert mit den rechtlichen Regelungen auskennen, damit deine Vorstellungen nach dem Tod auch so umgesetzt werden. Was wohl kein Problem sein dürfte, dass du dein Vermögen über die Pflichtteile hinaus an wohltätige Organisationen vererbst. Dann wäre allerdings zu Lebzeiten zu klären und sicherzustellen, dass diese das auch für die von dir vorgesehenen Zwecke verwenden...

Allgemein kann ich deine Beobachtungen zum Thema Erben allerdings teilen. Das ist so ein Punkt, an dem viele (vermeintliche) Familien auseinanderbrechen. Das über das Erbe gestritten wird, ist leider nicht so selten, erst recht, wenn es dabei auch noch um größere Summen geht.

Meine Mutter und mein Stiefvater haben für sich ein Testament aufgesetzt und dies mir und meinen Geschwistern und Stiefgeschwistern auch mitgeteilt. Mir ist relativ egal, was sie darin geregelt haben, ich möchte an materiellen Dingen keine Ansprüche erheben (Erinnerungsstücke nehme ich hier mal aus), da ich der Meinung bin, dass man sein Vermögen für sich verwenden soll und dies nicht für die Kinder (oder Erben allgemein) aufbewaren sollte. Das betrifft mich sowohl als Erben, als auch als künftigen Erblasser. Meine Kinder sollen sich auf keinen Fall auf meinen Lorbeeren ausruhen...

Das wäre so mein erster Gedankengang zu deiner Anregung...

Das Pflichtteil könnte man schon ausschließen, wenn man das wollte. Schwierig, wie schon geschrieben, vor allem wenn man will das die ideellen Werte, die man geschaffen hat weitergeführt werden.

Habe ernsthaft auch schon überlegt, das mein Erbe verlost wird. Dann halt mit einem Paukenschlag abtreten der dann auch noch den ein oder anderen lange in Erinnerung bleibt :)

Verlosung? Ja, das wäre doch mal was! Wahrscheinlich musst du nur die entsprechenden Rahmenbedingungen vorher festlegen...
Was ich in Filmen immer cool finde, ist, wenn manche glauben, sie bekämen ein riesiges Erbe und dann steht im Testament nur, dass alles an irgendwen anders geht... Und dann die Gesichter zu sehen, ist herrlich
..

Oder alles in Steem investieren und eine Anzahl von Leuten bekommt dann auf Lebenszeit jeden Tag ein Vote von 50 € oder eben je nach Kurs :)

Und meine speziellen Freunde bei Hive eine Flagge in derselben Höhe - Oh Ha -jetzt weiß ich, was ich mache :)

Tja , es betrifft mich nicht direkt daher habe ich wenig bezug dazu.
Die Idee jemand anderem als den eigenen Nachkommen freiwillig Dinge von Wert
zu hinterlassen befremdet mich aber....
Ist mein Vermögen einfach nicht gross genug um auf diese Idee zu kommen?
Oder ich habe zu wenig Kinder.

Eine interessante Variante habe ich vor einiger Zeit bei Steel Buddys gesehen.
Ein reicher Tuningfreak dessen Nachkommen diese Leidenschaft nicht teilten hatte seinem Erben gesagt das der Erbe seine Sammlung von Supercars verkaufen solle und gleich dazu auch noch wem er die Autos als erstes Anbieten sollte.
Sowas ist wohl eher ne Ausnahme, aber die Autos waren auch ne totale Ausnahme.

Was aber die Übergabe von Organisationen oder Projekten angeht. Ich glaube da kann man sich nur selber auf die Suche nach einem Nachfolger machen und man muss sich noch zu Lebzeiten davon trennen.

Beim lesen tauchte bei mir eine Frage, vieleicht hatt hier jemand ne Idee.

Wenn jemand an Wiedergeburt glaubt, wie sollte er dann vorgehen wenn er sich für sein späteres Leben Informationen zukommen lassen will die aber für andere nicht zugänglich sind?

Wenn so mancher sehen würde wie das Erbe nach dem Tot des Erblassers verramscht wird, wie sich drum gestritten wird und was es für Theater gibt würde so Macher alles zu Lebzeiten an wildfremde verschenken. Warum soll ich meinen Kindern denn etwas hinterlassen, wenn sie sich für die Werte nie interessiert haben, nie bei irgendwas geholfen haben und im Grunde immer nur auf den eigenen Vorteil aus waren ? Da gibt es nicht einen Müden Cent. Vor allen nimmt man so den Ansporn sich vielleicht selber etwas aufzubauen und zu erschaffen.

Wiedergeburt gleuabe ich nicht, aber das es irgendwas nach dem Tot gibt daran schon, wie immer das auch aussehen wird. Vielleicht sieht man bis zu jüngsten Tag nur ein grelles Licht und hört ein Brummen. Wer weiß das schon. OK eines Tages jeder von uns :)

Ich glaube auch nicht an Wiedergeburt. Aber der Gedanke ist interessant...
Die Infos müssten ja dann unabhängig von der Gestalt sein, in der ich wieder geboren werde, sozusagen universal... naja, aber das bringt uns vom Thema ab. :-)

Vielleicht darf ich auch kurz meine eigene Meinung umreißen, auch wenn ich ein bisschen abweiche von der Haupt-Linie:

Soweit es darum geht, Hinterbliebene materiell zu versorgen, sind Erbschaftsregelungen meiner Einschätzung nach nicht allzu schwierig. Also Wohnrecht für Immobilien, Aufteilung des Vermögens etc.

Die "ideellen Gegenstände" betrachte ich aber anders. Sie sind MEINE ideellen Gegenstände, die ich persönlich wertschätze. Warum sollte ich den Hinterbliebenen, den Freunden oder Verwandten, aufbürden, meine Wertschätzung fortzusetzen? Ich glaube, hier heißt die Devise: loslassen. Einfach mit dem eigenen Tod auch die eigenen Werte beerdigt sein lassen.

Jetzt wäre es natürlich bei Vereinen wie NeSoMi insofern unverantwortlich, gar nichts zu versuchen, als ja viele Nutznießer mehr oder minder davon abhängen. Wer könnte dir nachfolgen? Bei dieser Suche wäre, denke ich, hilfreich, wenn du den Gedanken loslässt, die Nachfolge müsse das GENAU wie du handhaben. Such dir Leute, die du für verantwortungsvoll hältst, und überlasse es ihnen, nach deinem Tod Dinge zu regeln, wie sie es dann unter den dann gegebenen Umständen für richtig halten werden. Plage dich nicht damit, über deinen Tod hinaus die Geschicke des Vereins lenken zu wollen.

So einfach ist das alles nicht, denn auch die "Ideellen" Werte, die man erschafft hat, haben auch einen materiellen Wert. Bei mir alleine die 2 Ferienhäuser und einiges mehr. Aktuell gibt es aus der Familie keinen, der die erbt, es gibt nur ein Nießbrauchrecht. Da gibt es noch Rechte aus Marken und so weiter. Alleine die Gruppe Urlaub gegen Hand - da wurden mir vor kurzen erst wieder 30.000 € geboten für eine Übernahme. Alles zusammengeht in Richtung 7. Stellen.

Und jemanden zu finden, der sich überhaupt engagiert ist schon mehr als schwierig, denn auch in dem Verein mache ich von Mitgliedern und Spendenakquise bis zu Buchhaltung auch alles selber. Selbst hier vor Ort arbeite ich täglich mehrere Stunden für den Werterhalt. Auch wenn es mein Eigentum ist - letztendlich stelle ich es ja unentgeltlich anderen zur Verfügung.

Auch kann man keinen kleinen Verein so oder so keine Werte hinterlassen da es eben ganz einfach ist einen Verein feindlich zu übernehmen, um sich dann deren Werte anzueignen. Da müsste der Verein schon mehrere Tausend Mitglieder haben, um das auszuschließen.

Vielleicht mache ich auch alles zu Baren, behalte, was ich zum Leben benötige und den Rest verschenke ich einfach an Leute, wo ich weiß, dass sie sich über eine Zuwendung freuen und sie diese auch gebrauchen können :)

The property left by the deceased is distributed among his heirs. In fact, after death, the right or ownership of the property automatically passes to the rightful heirs. There is an opportunity to deprive someone of property while they are alive. This opportunity is a big test for people. However, in my opinion, property should be distributed to the heirs according to their religious law.

It is often seen that other family members try to deprive the member of the inheritance. This is the identity of a distorted mentality. When we look around us or at our own family, we see many exploited faces. Horrific incidents such as property disputes, fights, and murders often occur. What will happen to this conflict? Where all ends when breathing stops.😔

Well, there won't be any murders in Germany any time soon :) But many families are then so estranged that they never speak to each other again.

Death is inevitable, and I think a significant percentage of one's inheritance should go to one's family. The remaining percentage of the inheritance can be assigned to charity foundations and institutions that help needy people.

Sooner or later, you have to face that reality, which is called death, and with respect to inheritance the person should do it in advance since otherwise it could cause a conflict between family members. Thanks for sharing. Greetings.

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Das ist ein sehr interessantes Thema, mein Freund @greece-lover