Für mich ist es ganz klar der personifizierte Albtraum der früheren katholischen Kirche, also der Reformator Martin Luther!

Ich sehe es als großen Verdienst an, dass Luther die Macht des Klerus über die meisten Menschen endgültig gebrochen hat und es dessen hochrangigen Mitgliedern mit seiner Bibelübersetzung unmöglich machte, Dinge wie den "Ablasshandel" weiterhin als "biblisch" zu verkaufen, ohne das die kleinen Leute sich fortan selbst informieren konnten, wie weit es mit der (persönlichen) "Version" der Kleriker her ist und ob nicht doch nur eine ganz simple "Abzocke" dahintersteckt.

Seine Äußerungen über Juden lehne ich strikt ab, will aber als Mensch, der selbst genug Fehler hat deswegen nicht seine Leistungen vergessen, die meiner Ansicht nach klar überwiegen, mal abgesehen von der Tatsache, dass Luther zumindest noch wirklich "Haltung zeigte", als er trotz der privilegierten und gemütlichen Existenz, die er problemlos weiter hätte haben können den "Weg des größten Widerstandes" wählte und tatsächlich "Haltung" gezeigt hat, als er die mächtigste Institution der damaligen Zeit verärgerte und bewusst riskierte ermordet zu werden (Stichwort: "Hier stehe ich und kann nicht anders").

Heutzutage, in einer Zeit des "globalen Mitläufertums", in der es als "Haltung zeigen" angesehen wird, wenn man wissentlich das sagt, was der Mainstream und eine Mehrheit der Menschen hören will, nur um danach das zu erwartende Schulterklopfen einzustreichen, ist so ein wahrhaft mutiges Handeln für viele Menschen wahrscheinlich undenkbar geworden oder in Vergessenheit geraten, was für mich nur ein Grund mehr ist, daran zu erinnern, weil wir gerade heute mehr denn je genau solche Menschen brauchen, die sich nicht scheuen aus Überzeugung auch mal "gegen den Strom" zu schwimmen, nicht mal dann, wenn sie dadurch ihr Leben riskieren und bereit sind, es einer größeren und gerechten Sache unterzuordnen.