Ein erster Spaziergang durch den Wald führte uns zurück in die Vergangenheit 👹🍣🎎 Faszinierendes Japan
Auch wenn sich immer noch und überall der Winter zeigt, spürt man doch schon, dass es bald Frühling werden könnte. Der heutige Tag war relativ freundlich und hat es uns erlaubt, mal wieder einen längeren Spaziergang zu machen. Unser Ziel war ein kleines Waldgebiet, was sich direkt an der Küste lang streckt und von uns schon einige Male angesteuert wurde. In diesem Jahr war es natürlich das erste Mal und bis auf einige Regentropfen hat das Wetter ganz gut mitgespielt.
Startpunkt war ein Schreinkomplex, welcher nur wenige hundert Meter von der Küste entfernt liegt, und der an diesem Tag einige Besucher angezogen hat. In diesem Schrein wird insbesondere der japanischen Kriegsgefallenen gedacht und diese teilweise auch verehrt, was ihm in einigen Kreisen eine gewisse Bekanntheit und Berühmtheit eingebracht hat. Die Eingangspforte des Schreins wurde vor wenigen Jahren neu errichtet und verströmt immer noch einen recht frischen Charme. Vor allem an sonnigen Tagen ist es sehr angenehm und inspirierend hier durchzulaufen und sich ein wenig umzusehen.
Aber auch an diesem bewölkten Wintertag hat der Schrein es geschafft, uns anzuziehen und in sein Inneres zu locken. Noch fehlt das frischen Grün, dass im Frühling eine ganz andere Atmosphäre schafft und dann auch auf einen Spaziergang in das angrenzende Wäldchen einlädt. Aber der Grund unseres Besuches war zuallererst ein wenig Bewegung, denn der Winter hat uns schon viel zu lange Drinnen behalten. Auch wenn die Sonne sich noch ein wenig bitten lässt, wollten wir trotzdem ein wenig durch die Natur streifen.
Da es in den letzten Tagen ein wenig trockener gewesen war, waren die Wege in einen recht guten Zustand und die erste Runde durch den Wald war bereits ein kleines Vergnügen und weckte schon einmal die Vorfreude auf das, was in diesem Jahr noch kommen wird. Besonders ich kann es kaum erwarten, endlich wieder in den Parks und Hügeln herumzulaufen und unsere Präfektur von ihrer schönsten Seite aus zu sehen. Bis dahin ist es zwar noch etwas hin, aber freuen darf man sich ja trotzdem schon.
Auf dem Rückweg machten wir auch noch einen kurzen Abstecher über einen Friedhof, auf dem der gefallen Kämpfer aus einer Schlacht des Boshin-Krieges gedacht wird. Nach dem Sturz des Tokugawa-Shogunats und dem Ende der Edo-Zeit kam es zu einem Bürgerkrieg, welcher auch in dieser Gegend ausgetragen wurde.
Einige der jungen Menschen, die damals viel zu früh ihr Leben geben mussten, haben nun hier ihre letzte Ruhestätte gefunden. Mögen ihre Seelen hier den Frieden erhalten haben, der ihnen zu Lebzeiten nicht gestattet wurde.
Ein wenig geschichtliche Reflexion ist immer ganz wichtig, um sich selber wieder einmal richtig zu verorten.Der Boshin-Krieg mag über 150 Jahre zurück liegen, aber Kriege und gewaltsame Auseinandersetzungen gibt es auf dieser Welt leider immer noch und immer wieder. Die Menschheit scheint leider nicht aus ihren Fehlern zu lernen und rennt immer wieder den gleichen Verführern hinterher.
Möge dieses Jahr für uns alle ein friedliches Jahr werden und bleiben. Lassen wir uns besser nicht anstecken von der allgemeinen Hysterie und halten wir unsere Herzen und Arme offen für einander.
Wo immer ihr alle heute auch sein mögt, ich wünsche euch einen wundervollen Tag! Behaltet eure Hoffnung und euren Willen und macht euer Leben zu einem Erlebnis!