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RE: Meine Gedanken zu IPFS
Wenn ich eine Datei als einziger seede, dann können die Chunks ja nur von meinem Rechner kommen.
Nichtsdestotrotz sieht das bei IPFS zu HTTP Gateways ja noch anders aus. Wobei ich noch untersuchen müsste, ob da nicht noch ein wenig JavaScript Magie passiert. Teilweise schon erstaunlich was man alles mit JS im Browser hinbekommt.
Andererseits gibt es auch Urteile aus der Richtung BitTorrent wo Leute abgemahnt wurden, die eben nur Auszüge und Chunks verteilt haben - berühmtestes Beispiel ist da Popcorn-Time als getarnter Torrent Client. Ich glaube nicht, dass die Leute es geschafft haben während der Filmlaufzeit den ganzen Film neu hochzuladen.
Ist IPFS nicht darauf ausgelegt Dateien maximal verfügbar zu halten? Wenn du eine Datei in IPFS schmeißt ist die wenn du deinen localhost deaktivierst trotzdem sofort über das Internet verfügbar, also bereits in anderen Nodes. Könnte höchstens sein dass du eine komplette Datei alleine seedest, wenn diese sehr klein, also ein paar Bytes groß ist, z.B. eine Textdatei. Klar, wenn das eine Bombenbauanleitung ist, könnte auch das schon rechtliche Probleme bereiten.
Davor schützen könnte ggf. ähnlich wie bei TOR ein Routing über mehrere Nodes oder Peers so dass garnicht bekannt ist, woher ein Chunk oder auch eine Datei kommt. Ob das bei IPFS der Fall ist, weiß ich jedoch nicht.
Aber ja, mein erster Gedanke war auch, ob der Betrieb eines IPFS Nodes rechtliche Probleme bereiten kann. Darum ist meine Hoffnung dass IPFS nicht nur dezentral, sondern auch verschlüsselt sein wird, zumindest im weiteren Entwicklunsverlauf.
Nur kurzzeitig im Cache. Es steht jeder Node frei bestimmte Dateien zu
pinnen
was soviel bedeutet: Kopie der Datei bereithalten und seeden. Ich bin anfangs auch von etwas anderem ausgegangen.Die Hashtabellen und die interne Namensauflösung sind ja öffentlich für jeden Teilnehmer verfügbar. Insofern macht es keinen Unterschied, ob ich eine Transportverschlüsselung einführe oder die Dateien auf den Datenträgern verschlüsselt sind. Und da sich das ganze im Internet mit IPv4 und IPv6 abspielt kann jeder sehen: Datei xy wird auf IP 1.2.3.4 gehostet - und diese IP gehört wiederum wem?
Bei TOR ist es ja Bestandteil des Konzeptes, dass kein Netzteilnehmer so richtig Zugriff auf das interne DNS hat. Keiner weiß welcher Rechner nun einen bestimmten Hidden Service hostet. Bei BitTorrent und IPFS ist das öffentlich einsehbar und auf öffentliche IPs verknüpft.
Unterm Strich heißt das:
Ich weiß zwar was bei mir auf der Platte liegt, ich habe aber keine Flusskontrolle, was ich für andere Teilnehmer cache. Für das Szenario: ich hoste nur meinen eigenen Kram ist das durchaus vertretbar.
Wenn ich jetzt aber anfange als kleine Firma für Fremde zu hosten / zu pinnen, dann habe ich evtl. ein viel größeres Problem.
Die Speicherung eines Videos ist außerdem nur für 57 Monate durch d.tube mit finanziellen Mitteln nach Upload gedeckt. Was danach mit dem Content passiert ist fraglich - insbesondere da die Nutzer ja eben gewohnt sind ihren Content vermeintlich kostenfrei auf Facebook und YouTube hochzuladen. Und hier soll das plötzlich Geld kosten oder ich muss meinen eigenen Server betreiben.
Zu den 57 Monaten bitte die Sektion IPFS Storage Costs durchlesen.
Für die Betreiber einer solchen föderalen Videoplattform heißt das: meine Abuse-Teams sitzen beim IPFS-Anbieter - ich biete ja nur die Oberfläche an. Die IS-Videos sind ja nacher auf dem Server des IPFS-Betreibers und der hat damit ein Problem. Auf der d.Tube Seite werden solche uncoolen Videos ganz einfach ausgeblendet - per IPFS sind sie aber noch abrufbar.
Ahja der DNS, stimmt da hast du natürlich recht. Danke für den ausführlichen Kommentar. Kann dazu nichts mehr ergänzen ohne mich weiter einzulesen :)