004 Wie du in nur 5 Schritten einen herrlich frischen Kaffee zubereiten kannst

in #kaffee8 years ago (edited)

Bildquelle: Picjumbo by Viktor Hanacek

Wer kennt ihn nicht, den Duft von frisch gebrühtem Kaffee? Und wer kann sich nicht daran erinnern, wie ernüchternd so mancher Kaffee trotz so tollen Duft, geschmeckt hat.

Ich selbst habe viele Jahre lang nichts anderes als Filterkaffee getrunken, bis ich 2001 eine Sizilien Rundreise machte und einen frisch gebrühten italienischen Kaffee trank. In Italien wird Kaffee noch sehr traditionell in der Caffettiera aufgebrüht.

Jeder Italiener hat so einen Espressokocher zuhause rumstehen und kommen Freunde zu Besuch, wird diese kompakte kleine Espressokanne hervorgeholt und der Gastgeber wird zum Barista.

Geht man in ein Café oder Ristorante, bekommt man fast immer einen Kaffee, der in einer Siebträgermaschine aufgebrüht wurde. Dieser Kaffee ist deutlich besser und aromatischer als jeder Filterkaffee. Ich war echt überrascht, wie groß der Unterschied ist.

Was macht einen guten Kaffee aus?

Ein guter Kaffee sollte nicht nur gut riechen, sondern auch gut schmecken. Am wichtigsten sind dabei ein milder Geschmack und gute Verträglichkeit. 

Doch viele Industriekaffees, vor allem solche, die aus dem firmeneigenen Automaten stammen und in seltsam riechende Papp- oder Plastikbecher abgefüllt werden, schmecken immer weniger gut und sind häufig alles andere als bekömmlich. Meist ist das auf die Grundzutat, also den Kaffee zurückzuführen.

Als ich dann einige Zeit später meine erste Wohnung bezog, musste also eine professionelle Maschine her und so landete ich, wie viele, bei einem Kaffeevollautomaten. Schließlich kann man damit einfach und schnell wohlschmeckenden Kaffee produzieren.

Wer mal eine solche Maschine reinigen musste, der weiß aber auch, dass sie wahre Keimschleudern sind. Reportagen und Tests mit den unterschiedlichsten Modellen bestätigen diesen Verdacht auch überzeugend.

Seit geraumer Zeit bin ich daher von meinem Vollautomaten abgekommen und bereite mir meinen Kaffee wieder auf herkömmliche Weise auf. Dazu verwende ich eine French Press*.

Das ist eine Glaskanne mit einem Integrierten Filter, den man sanft nach unten drücken kann, um den Kaffeesatz vom Kaffee zu trennen ohne dafür einen Papierfilter verwenden zu müssen.

Natürlich dauert das länger als mit dem Vollautomaten aber dafür kann man die Qualität und den Geschmack des Kaffees durch die Auswahl der richtigen Zutaten selbst bestimmen und muss sich nicht auf eine Maschine verlassen.

Welcher Kaffee ist am besten?

Das lässt sich nicht pauschal beantworten, denn Kaffeetrinker sind verschieden und jeder hat ein anderen Geschmack. Hinzu kommt, dass es unterschiedliche Bohnen (Arabica, Robusta und Mischungen aus Beiden) sowie verschiedenen Röstungen (mild, kräftig, etc.) gibt.

Jedoch sind sich Kaffeeliebhaber in einem Punkt alle einig. Guter Kaffee stammt nicht aus 10 Regionen, sondern aus einem Anbaugebiet. Er ist also sortenrein und verfügt über einen detaillierten Herkunftsnachweis. Des Weiteren sind folgende Dinge wichtig:

  • Es wurden keine stickstoffhaltigen Dünger oder Pestizide eingesetzt.
  • Der Kaffee ist immer frisch und wurde nicht überlagert.
  • Der Kaffee stammt aus einem zertifizierten und kontrolliert biologischem Anbau.
  • Der Kaffee wurde langsam und schonend geröstet.
  • Der Kaffee wurde fair gehandelt.
  • Der Importeur unterstützt seine Partner in der Anbauregion.

Was kostet guter Kaffee?

Auch hier scheiden sich die Geister, denn die Preise sind so unterschiedlich wie die Geschmäcker. Fest steht jedoch, dass ein guter Kaffee, der in einer lokalen Rösterei in kleinen Chargen geröstet wurde und aus einem kontrolliert biologischem Anbau stammt, sicherlich nicht für 7,99 EUR  das Kilo zu bekommen ist.

Dafür darfst du schon 20 bis 25,- € einkalkulieren. Aber dann bekommst du auch einen natürlichen, garantiert pilz- und pestizidfreien und frischen Kaffee der alle seine positiven Wirkungen entfalten kann.

Meine 5 Schritte zu einem herrlich frischen Kaffee

Dinge die du brauchst:

Kaffeemühle*, Aromabehälter*, Edelstahl Wasserkocher*, French Press*, einen Plastik- oder Holzlöffel, evtl. ein Messlöffelset* und eine Saucenkelle

Zutaten für 1 Liter:

1 Liter gefiltertes Wasser
8 Messlöffel grob gemahlenen Kaffee aus kontrolliert biologischem Anbau (z.B. Happy Coffee*)

Schritt 1: Kaffeepulver mahlen

Mahle ca. 60 g Kaffeebohnen. Dazu kannst du eine Handmühle oder eine elektrische Mühle verwenden. Evtl. Kannst du dort auch die zu mahlende Menge einstellen. Für 1 Liter wären das also rein rechnerisch 4 Tassen. Am Ende sollte die Mühle ungefähr 60 g Kaffee mahlen.

Wichtig ist dabei, dass du neben der Tassenmenge auch den Mahlgrad einstellst. Eine French Press darf ausschließlich mit grobem Kaffeepulver gefüllt werden, da sich sonst der Filter nicht ohne großen Druck runter drücken lässt.

Schritt 2: French Press vorwärmen

Damit der Kaffee während des Ziehens nicht so stark abkühlt, solltest du die French Press mit 1/4 Liter heißem Wasser ausspülen. Dadurch erwärmt sich das Glas und kühlt späte deinen Kaffee nicht ab.

Schritt 3: Kaffee aufgießen

Nun füllst du dein Kaffeepulver in die French Press und gießt etwa die Hälfte des Wassers dazu. Nimm dir anschließend einen Holz- oder Plastiklöffel und rühre den Kaffee ein paarmal um, so dass er sich besser mit dem Wasser vermischen kann.

Vorsicht mit Metalllöffeln, du könntest das dünne Glas der French Press damit beschädigen. Anschließend gießt du die zweite Hälfte des Wassers hinzu und schließt die French Press mit dem Deckel.

Schritt 4: Kaffee ziehen lassen

Damit der Kaffee nicht unnötig abkühlt, drückst du den Filter bei geschlossenem Deckel bis zur Kaffeeoberfläche herunter. Nun lässt du den Kaffee für ca. 4 min ziehen.

Schritt 5: Kaffee servieren

Bevor du nun deinen frischen Kaffee genießen kannst, solltest du den Filter noch einmal herausnehmen und mit einer kleinen Saucenkelle den evtl. an der Oberfläche schwimmenden Kaffeesatz abschöpfen. Dadurch reduzierst du den Satz, der beim Ausgießen in der Tasse landet.

Bitte setze den Filter wieder ein und drücke den Filter behutsam nach unten und zwar soweit, bis er auf dem Kaffeesatz aufliegt. Sollte dies nicht möglich sein, war der Kaffee vielleicht zu fein oder der Filtereinsatz hat sich verkantet.

Nun kannst du den Kaffee in deine Lieblingstasse einschenken und trinken.

Bonus Tipp für einen noch besseren Kaffeegenuss

Neige deine French Press beim ausgießen max. um 90° und gieße den Kaffee langsam und vorsichtig ein, dadurch vermeidest du das kleinere Satz- und Schwebeteilchen aus der Kanne fließen und in deiner Tasse landen. Am besten lässt du auch die letzten 50 ml Kaffee in der French Press, dadurch reduzierst du den Satz in der Tasse zusätzlich.

Zu guter letzt nutze möglichst nur reine Kaffeetassen. Tassen aus denen du schon sehr viel Tee getrunken hast und die vielleicht sogar die trügerischen Teespuren aufweisen, könnten unter Umständen Teearoma an deinen Kaffee abgeben.

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Videoquelle: Von Coffee Circle auf YouTube

Fazit

Kaffee ist eines der beliebtesten Genussmittel der Welt und es hat in den letzten Jahren zu einer massiven Erhöhung der Produktionsmenge geführt. Leider ist die Qualität des Kaffees dabei nicht unbedingt angestiegen, sondern eher zurück gegangen.

Mein Ziel war es, dir den handgemachten und natürlich erzeugten Kaffee ein wenig näher zu bringen. Denn wir alle sollten in der Zukunft weniger aber dafür deutlich besseren Kaffee trinken. Damit stärken wir nicht nur uns, sondern auch die Kleinbauern, die von der Kaffee-Erzeugung leben.

Wenn du jetzt Lust auf einen handgemachten und frisch aufgebrühten Kaffee aus der French Press hast, dann schau’ am besten Mal auf meine Einkaufsliste. Dort findest du alle wichtigen Dinge, die dich weiterbringen.

Zum Abschluss habe ich 3 Fragen für dich:

1.) Wie viel Kaffee trinkst du pro Tag?

2.) Welchen Kaffee trinkst du am liebsten?

3.) Wie bereitest du deinen Kaffee zu?

Bis zum nächsten Mal und bleib' gesund!

Dein
Sascha Röhler

ÜBER MICH:

Seit mehr als 5 Jahren folge ich einer kohlenhydratarmen Ernährungsweise und habe dabei viele Dinge ausprobiert. Umstellung mit Sport und ohne Sport, Fresstage, 1 Jahr lang kein Alkohol und so einiges mehr.

Dabei habe ich gelernt, was bei mir gut und was gar nicht funktioniert. Auf diesem Blog lasse ich dich an meinen Erfahrungen teilhaben und werde dir helfen, den für dich besten Weg zu einer gesunden Ernährung zu finden.

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