Mitarbeiter sauer : OTTO zieht die Zügel beim Homeoffice an Jeder zweite Tag soll ein Bürotag sein
Hamburg – Software-Gigant Apple und SpaceX, die Raketenfirma, von Elon Musk (53) machen es. Der Handels-Riese Amazon von Jeff Bezos (60) hat’s vor. Und nun will auch der deutsche Online-Händler Otto (Ex-Otto-Versand) die Zügel beim Homeoffice anziehen.
Die rund 5000 Mitarbeiter am Standort Hamburg von Otto sollen vom 1. Januar an mindestens 50 Prozent ihrer Arbeitszeit im Büro verbringen. Feste Tage für die Anwesenheit wird es nicht geben. Zuletzt konnten die Otto-Mitarbeiter komplett frei entscheiden, wo sie arbeiten. Zuerst berichtete das „Hamburger Abendblatt“.
Will den Mitarbeitern das Vorgehen erklären: OTTO-Chef Marc Opelt
Geschäftsführung war unzufrieden
Ein Unternehmenssprecher zu BILD: „Das war der Geschäftsführung zu uneinheitlich. Deshalb wurde gehandelt.“ Darunter darf man sicherlich auch verstehen, dass Kreativität und Effizienz womöglich unter zu viel Homeoffice gelitten haben.
Erst im Frühjahr dieses Jahres eingeweiht: der neue OTTO-Campus mit hochmodernen Arbeitsplätzen
Am Freitag wurden die Mitarbeiter per Intranet informiert. Am Donnerstag will die Otto-Geschäftsführung die Maßnahme bei einer Mitarbeiterversammlung noch einmal erklären. „Dabei ist uns bewusst, dass unser Vorgehen nicht bei jedem gut ankommt“, heißt es aus dem Unternehmen.
Mitarbeiter klagen über zu wenig Vertrauen
In der Tat wird viel Kritik geübt: Familie und Beruf seien nicht mehr so gut vereinbar, fehlendes Vertrauen wird beklagt, Bewährtes werde ohne Not abgeschafft.
Die ersten drei Monate des Jahres will die Otto-Geschäftsführung dafür nutzen, die neue Regelung auch im Detail anzupassen.
Noch nicht geklärt ist zum Beispiel, wie die Betriebskantine klarkommt. Die gibt derzeit 1500 bis 1700 Essen pro Tag aus. Demnächst müssen es wieder deutlich mehr werden.