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RE: Die Renaissance der Moral

in #philosophie6 years ago

Unsere Gesellschaft befindet sich am Abgrund der Feuerhölle.

Das ist in meinen Augen maßlos übertrieben. Du sprichst ja von Moral, was immer eine Beurteilung voraussetzt. Da sich die Zeiten aber ändern, tun das die moralischen Beurteilungen ebenso. Dadurch erscheinen uns neue Dinge erstmal als apokalyptisch, da sie sich nicht mehr mit unseren Moralvorstellungen decken. Ethisch betrachtet sieht das dann aber schon anders aus.

Grüße ich meinen Nachbarn nicht, mag das für einige moralisch schon bedenklich sein, wohingegen es aber ethisch kein Problem darstellen sollte. Wird dieses Ignorieren von Nachbarn aber zur "Mode", wird sich auch die Moral dahingehend entwickeln.

Ob solche Tendenzen dann als Abgrund der Feuerhölle betitelt werden können, ist letztlich wieder ein moralisches Urteil.

Auf Helden und Heilsbringer trifft man selten. Stattdessen erweisen sie sich als narzisstische Scharlatane. Ihr Antrieb ist nicht die Rettung, sondern der Ruhm, die Anerkennung und das Gefühl akzeptiert zu werden.

Interessantes Beispiel. Eine gute Handlung mit schlechtem Antrieb. Besser als andersrum, oder?
Hätten wir alle Google Glasses und würde es für jede noch so winzige gute Tat einen Upvote bei Steem geben und wäre das der Antrieb dafür, dass die Menschen deutlich mehr helfen als zuvor, wäre es doch für die Gesellschaft ein Gewinn?

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Unsere Gesellschaft befindet sich am Abgrund der Feuerhölle.

Das bezog sich auf die Dekadenz und den Hedonismus und ich finde das nicht maßlos übertrieben. Schließlich war das einer der Gründe, wieso Rom gefallen ist. Das Grüßen war nur ein Beispiel alter Gepflogenheiten.

Eine gute Handlung mit schlechtem Antrieb. Besser als andersrum, oder?

Da magst du recht haben, allerdings sehe ich die Gefahr in den Mitläufern. Sie sollen selbst Helden werden und nicht irgendwelchen Versprechungen vertrauen, die aus jenen Gründen entstanden.