Vasa-Museum Stockholm 2009 und 2015
Zu Besuch im Vasa-Museum im Jahr 2009 und 2015
Wer von euch bisher noch nicht in Stockholm war und sich nicht für Geschichte interessiert und auch wenig für Museumsbesuche übrig hat, sollte trotzdem unbedingt mal hierherkommen.
Nein du musst nicht ins Nordiska-Museet
(Kulturgeschichte und Völkergruppen in Schweden)
ist aber auch sehr interessant und sehenswert.
Nein du musst auch nicht in den Skansen, der als lebendes Museum gedacht das älteste Freilichtmuseum der Welt ist.
(eröffnet am 11. Oktober 1891)
Mit ca.150 Gebäuden wurden aus allen Landesteilen
Bauernhöfe, Bürgerhäuser, eine Glasmanufaktur, Schreinerei und Metallwerkstatt und die Seglora Kirche und noch viele mehr in das Museum überführt.
Seglora Kirche
Auch ein Tierpark mit ca. 300 vorwiegend aus der nordischen Fauna umfassenden Tieren ist hier untergebracht.
(Unbedingt einen Tag dafür einplanen :-) )
Du musst auch nicht in das am 7. Mai 2013 eröffnete ABBA Museum mit seinen Original-Waterloo-Kostümen, wenn Du Dich nicht für ABBA interessierst.
Aber du musst unbedingt ins VASA-MUSEET !
Warum?
Hier sieht man meines Wissens nach das einzig erhaltene
hölzerne Segelschiff aus dem Jahr 1628,
mit seiner gesamten Geschichte vom Bau bis zum Untergang,
und der Bergung Ende der 1950er Jahre und der Konservierung.
Kein Nachbau, sondern das aus ca. 98 Prozent Originalteilen
wieder aufgebaute
prunkvolle Kriegsschiff welches zur Abschreckung
mit über 700 farbigen fratzenhaften Figuren verziert,
den Gegner ängstigen und demütigen sollte,
ab 1625 im Auftrag von König Gustav II. Adolf von Schweden gebaut,
aber schon bei seiner Jungfernfahrt am 10. August 1628 nach nur 20 Minuten und etwa 1300 Meter Fahrt gesunken ist. Ca. 30–50 Menschen starben.
Nach einer unbestätigten Legende soll der König selbst für die Seeuntauglichkeit des Schiffes verantwortlich sein.
Nachdem ihm Geheimdienstberichte über im Bau befindliche stark bewaffnete Kriegsschiffe in Polen und Dänemark zugespielt worden waren soll er befohlen haben das schon im Rohbau fertig gestellte Schiff, um ein Kanonendeck zu erweitern.
In historischen Quellen und auch bei Untersuchungen an dem Wrack der Wasa konnten keine Belege für nachträgliche Modifikationen gefunden werden.
Zur damalige Zeit gab es keine Planzeichnungen heutiger Form. Die Schiffsbauer vertrauten auf Proportionen die auf Erfahrungswerten basierten und größtenteils mündlich weitergegeben wurden.
So ist anzunehmen das die Seeuntauglichkeit auf einen Konstruktionsfehler des verantwortlichen Schiffbaumeisters Henrik Hybertsson (Hendrik Hybertszoon, † Mai 1627)
zurückzuführen ist.
Beim Gerichtsprozess der gegen die vermeintlichen Schuldigen unmittelbar nach dem Unglück eröffnet wurde, ergab sich, das kein einzelner für den Untergang auszumachen war.
Der Konstrukteur des Schiffes war noch vor der Fertigstellung des Schiffes verstorben.
Bei dem Prozess kam es zu keiner Verurteilung.
Wandprojektion, so wie es ausgesehen haben soll.
Model des Schiffes
Gleich nach dem Unglück wurde von dem Engländer Jan Bulmer versucht das Schiff als ganzes zu heben.
Aber vergebens.(1.Bergungslizenz in Schweden)
Um 1663 wurden von Tauchern in Taucherglocken
(im Auftrag des schwedischen Oberst Hans-Albrecht von Treileben)
53 bronzene Kanonenrohre geborgen.
Ein paar Jahre später wurden die noch immer aus dem Wasser ragenden Masten gekappt, um die Schifffahrt nicht weiter zu behindern.
Querschnittmodel
Der Rumpf des Wracks selber lag Tief genug.
Nach der Bergung eines Kanonenrohrs im Jahr 1683 geriet das Schiff in Vergessenheit.
Seit 1951 suchte der Meeresarchäologe Anders Franzen die Wasa.
Am 25. August 1956 fand er sie.(bestätigt durch den Taucher Per Edvin Fälting.)
Model zum Schiffsbau
Ab Herbst 1957 begann man mit den Bergearbeiten
Ende August 1959 wurde das Schiff angehoben
Am 24. April 1961 gelang die endgültige Hebung danach
Reinigung von Schlamm und Schleppung ins Trockendock zur Insel Beckholmen.
Auf diesem Bild (mit Blitz gemacht) kann man sehr genau die Originalteile (schwarz) von den Neuteilen (braun) unterscheiden.
Danach begann die Restaurierung und Konservierung.
17 Jahre lang wurde es nun mit Polyethylenglykol imprägniert um zu verhindern,
dass das Holz beim Trocknen schrumpft und reißt.
So das ist meine "kurze" Zusammenfassung aus den Wikis.
https://de.wikipedia.org/wiki/Vasa_%28Schiff%29
https://de.wikipedia.org/wiki/Vasa-Museum
https://www.vasamuseet.se/de