Medical Flossing - Benefits and how it works

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Medical Flossing – Ein Tool für den Personal Trainer und den Physiotherapeuten.

Das Medical Flossing hat sich in den letzten Jahren zu einer anerkannten und sehr geschätzten Technik von Personal Trainern und Physiotherapeuten weltweit entwickelt. Vor allem der Fakt, dass es leicht und schnell angewendet werden kann und oftmals erstaunliche Erfolge in kürzester Zeit vorweise kann, überzeugt. Im fortschrittlichen Personal Training ist das Flossband mittlerweile zur Standard Ausrüstung geworden, da der Trainer damit innerhalb von wenigen Minuten kleinere Beschwerden und Schmerzen an Sprunggelenk, Knie, Ellenbogen oder Schulter sehr effektiv behandeln kann, sodass das reguläre Training kaum, oder gar nicht beeinträchtigt wird. In der Physiotherapie ist das Medical Flossing vor allem deshalb beliebt, da der Therapeut durch den Einsatz des Flossbands eine bessere und schnellere Wirkung seiner etablierten Arbeitstechniken, wie zum Beispiel der Manuelle Therapie erzielen kann.
Was bewirkt Medical Flossing nun also und woher kommt es?

Dr. Kelly Starrett, einer der bekanntesten Personal Trainer und Physiotherapeuten aus dem Bereich Functional Training und Autor, der von der internationalen Fachwelt gefeierten Büchern „Beweglich wie ein Leopard“ und “Sitzen ist das neue Rauchen“, erwähnt Medical Flossing 2014 erstmals im Zusammenhang mit Arbeitstechniken des Voodoo Flossings. Im Wesentlichen ist das Medical Flossing eine Gelenkanlage an den Gelenken der Extremitäten, mit dem Ziel, Schmerzen zu lindern und/oder die Beweglichkeit dieser Gelenke zu verbessern. Dabei wird das betroffene Gelenk mit einem Latexband fest umwickelt. Durch die starke Kompression des Gewebes und der Muskulatur, treten einige positive Effekte auf, die wir im Sinne der Verbesserung von akuten, subakuten aber auch längerfristigen Schmerzproblematiken für den Heilungsprozess nutzen können.

Welche Effekte sind das?

Bei muskulärer Aktivität, sprich bei jeglicher Art von Bewegung, arbeiten immer verschiedene Muskelstränge, bzw. Muskelbündel zusammen und bilden durch unterschiedliche Bewegungsdynamiken den gesamten Arbeitsumfang eines Muskels. Das Fasziengewebe umhüllt jedes Muskelbündel und ermöglicht so, dass sie sich gegeneinander verschieben und aneinander vorbei gleiten können. Im Idealfall sind Faszien mit Flüssigkeit durchsaftet, welche das Gleiten erst ermöglicht. Doch im Falle von Verletzungen wird das Bindegewebe meist traumatisiert. Das heiß, dass es sich zusammenzieht und die Durchsaftung gehemmt ist. Durch diesen Umstand können nun einzelne Muskelfasern nicht mehr sauber gleiten. In der Folge verbinden Sie sich mit den umliegenden Fasern und verklumpen zu einer festen, unelastischen Einheit aus Muskelfasern und Bindegewebe. Diese undynamische, nicht flexible Einheit, zieht nun bei Belastung an den angrenzenden Strukturen, oft Bänder und Sehnen, wodurch Schmerzen entstehen können.

Was passiert beim Medical Flossing?

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Das Anlegen des Flossbands bewirkt nun, dass alle Flüssigkeit aus dem Gewebe herausgepresst wird. Durch anschließende Bewegung oder manuelle Techniken kann nun, während das Band angelegt ist, der traumatisierte Bereich bearbeitet werden, sodass sich Verhärtungen lösen. Nach kurzer Zeit, etwas 2-3 Minuten, wird das Band möglichst zügig entfernt, wodurch eine Hyperämie entsteht. Es findet also eine erhöhte Durchblutung und Durchsaftung des zuvor abgebundenen Areals statt, was die Wirkung hat, dass das Fasziengewebe und der Muskel eine deutlich erhöhte Resorption von Flüssigkeit und Blut verzeichnet. Das sauerstoffangereicherte Blut dringt nun also tief ins Gewebe ein und versorgt die zuvor minder durchsafteten Bereiche mit Energie und Flüssigkeit. Die verbesserte Energiezufuhr bewirkt zudem auch, dass entzündliche Prozesse an den Strukturen schneller abklingen. Im Gelenk selbst fördert die Anwendung die Resorption der Gelenksflüssigkeit und verbessert so die Gelenksfunktion. Eine sehr positive Eigenschaft des Medical Flossings ist auch, dass es selbst bei künstlichen Gelenken, zum Beispiel einer Knie-TEP (Knietotalendoprothese), eine sinnvolle Anwendung findet. Selbstverständlich beschränkt sich der positive Effekt hier nicht auf das künstliche Gelenkt, sondern auf angrenzenden Strukturen, welche oftmals Schmerzen, bzw Dysfunktionen vorweisen.
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Abseits von verletzungsbedingten Symptomen hat das Medical Flossing vor allem im Bereich Bewegungsverbesserung einen hohen Mehrwert zu bieten, den wir uns mit großem Erfolg im Personal Training zu Nutze machen. Einer, wenn nicht der Hauptfokus im Personal Training liegt bei FITNESS PRIVATE darin, dass wir unseren Kunden wieder beibringen möchten, was ein für den Menschen artgerechtes Bewegungsverhalten überhaupt ist. Wir werden zu diesem Thema in Kürze einen eigenen Blog Eintrag veröffentlichen, in dem wir ausführlich darüber berichten werden. An dieser Stelle sei nur gesagt, dass der Hauptgrund für unzureichende Beweglichkeit der Tatsache geschuldet ist, dass wir modernen Menschen uns schlichtweg viel zu wenig und vor allem viel zu undifferenziert bewegen. Damit die „Konstruktion“ menschlicher Körper richtig funktionieren kann, ist sie darauf angewiesen, dass gewisse Bewegungsweiten durchgeführt werden können. Diese Bewegungsweiten sind anatomisch durch die „Bauart“ der Gelenke und den angrenzenden Strukturen vorgegeben. In unserer heutigen Gesellschaft ist es leider so, dass die aller meisten Menschen diese Bewegunsgweite nicht einmal ansatzweise durchführen. Unser Fasziengewebe hat, neben vielen anderen Aufgaben, auch eine Stütz- und Haltefunktion. Das heißt, es ist dafür zuständig, dass es die verschiedenen Muskeln um ein Gelenk herum in jener Bewegungsweite stützt und stabilisiert, die regelmäßig von uns Menschen in unserem jeweiligen Alltag, durchgeführt werden. Und genau hier liegt das Problem. Durch unseren modernen Lebensstil ist das Bewegungsniveau viel zu gering. Unser Bindegewebe realisiert also, dass nur ein gewisser Teil der potentiell möglichen Bewegung regelmäßig abgerufen wird und es beginnt nur noch diesen Teil der Bewegung innerhalb einer Muskelkette zur Verfügung zu stellen. Den Rest, also die nicht benutzten strukturellen Bereiche innerhalb einer Bewegung, beginnt es nun zu stabilisieren. So entsteht Unbeweglichkeit. Die Tragik dabei ist, dass wenn wir uns dann eines Tages dazu entschließen wieder die volle Bewegungsweite durchzuführen, uns dies nicht mehr möglich ist, da das Bindegewebe die dafür nötigen Muskelfasern fest im Griff hat. An diesem Punkt kommen die positive Eigenschaft des Medical Flossings wieder ins Spiel. Für uns bedeutet das, dass wir zu Beginn des Personal Trainings an der Bindegewebsqualität arbeiten, wofür das Flossband ein hervorragendes Tool darstellt. Wir wenden die Technik wie oben beschrieben an und erhalten in kürzester Zeit eine stark verbesserte Durchsaftung des Gewebes. Dieser Effekt geht einher mit einem verbesserten Gleitverhalten der Faszienschichten, was die Grundlage für eine gute Beweglichkeit ist. Im Anschluss wenden wir Elastizitätsübungen an, um die Durchsaftung des betreffenden Areals auch ohne Kompression weiter zu fördern. In einer letzten Trainingssequenz beginnen wir dann das übergeordnete Bewegungsmuster mit der nun verbesserten Bewegunsgweite zu trainieren. Wenn wir annehmen, dass wir das untere Sprunggelenk behandelt haben, wäre das übergeordnete Bewegungsmuster in diesem Fall die Tiefe Kniebeuge. Unser Körper hat immer den Drang in eine Position zurückzukehren, die er über die Zeit für sich als die „Normal-Position“ definiert hat. Insofern findet das Medical Flossing bei uns regelmäßig Verwendung im Personal Training, da das primäre Ziel bei Bewegungsverbesserung die Etablierung nachhaltiger muskulärer Verhaltensmuster sein muss.
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Medical Flossing - A tool for the personal trainer and the physiotherapist.

Medical flossing has developed into a recognized and highly valued technique of personal trainers and physiotherapists worldwide in recent years. Above all, the fact that it can be applied quickly and easily and often has astonishing successes in a very short time is convincing. In advanced personal training, the floss band has now become the standard equipment, since the trainer can use it to treat minor complaints and pain in the ankle, knee, elbow or shoulder very effectively within a few minutes so that regular training is hardly or not at all impaired. Medical flossing is particularly popular in physiotherapy because the therapist can use the floss band to achieve a better and faster effect of his established working techniques, such as manual therapy.

So what does medical flossing do and where does it come from?

Dr. Kelly Starrett, one of the best-known personal trainers and physiotherapists from the field of functional training and author of the books "Supple as a Leopard" and "Sitting is the new smoking", which have been acclaimed by international experts, mentioned Medical Flossing in 2014 for the first time in connection with work techniques of the Voodoo flossings. Medical Flossing is essentially a joint system on the joints of the extremities with the aim of relieving pain and/or improving the mobility of these joints. The affected joint is wrapped tightly with a latex band. Due to the strong compression of the tissue and muscles, there are some positive effects that we can use for the healing process in the sense of improving acute, subacute but also long-term pain problems.

What are the effects?

With muscular activity, i.e. with every kind of movement, different muscle strands or muscle bundles always work together and form the entire scope of work of a muscle through different movement dynamics. The fascia tissue envelops each bundle of muscles, allowing them to move against each other and slide past each other. In the ideal case, fasciae are saturated with fluid, which makes it possible to glide. However, in the case of injuries, the connective tissue is mostly traumatized. That means that it contracts and the juice is inhibited. Due to this fact, individual muscle fibers can no longer slide cleanly. As a result, you connect to the surrounding fibers and clump together to form a solid, inelastic unit made up of muscle fibers and connective tissue. This non-dynamic, inflexible unit now pulls on the adjacent structures, often ligaments and tendons, which can cause pain.

What happens in medical flossing?

Applying the floss band now causes all liquid to be pressed out of the tissue. By subsequent movement or manual techniques, the traumatized area can now be worked on while the band is being applied, so that hardening is loosened. After a short time, about 2-3 minutes, the tape is removed as quickly as possible, causing hyperemia. There is, therefore, increased blood flow and blood flow through the previously set area, which has the effect that the fascia tissue and the muscle register a significantly increased absorption of fluid and blood. The oxygen-enriched blood now penetrates deep into the tissue and supplies the previously less-saturated areas with energy and fluid. The improved energy supply also means that inflammatory processes on the structures subside faster. In the joint itself, the application promotes the resorption of the synovial fluid and thus improves joint function. A very positive characteristic of medical flossing is that it can be used effectively even with artificial joints, for example, a knee TEP (total knee endoprosthesis). Of course, the positive effect here is not limited to the artificial steering, but to adjacent structures, which often show pain or dysfunction.

Apart from symptoms caused by injuries, medical flossing has a lot of added value, especially in the area of movement improvement, which we take advantage of with great success in personal training. One, if not the main focus of personal training at FITNESS PRIVATE is that we want to teach our customers what kind of movement behavior is for humans. We will shortly publish our own blog entry on this subject, in which we will report in detail. At this point, it should only be said that the main reason for insufficient mobility is due to the fact that we modern people simply move too little and above all too undifferentiated. In order for the "construction" of human bodies to function properly, it depends on the fact that certain ranges of motion can be carried out. These ranges of movement are anatomically determined by the "design" of the joints and the adjacent structures. In today's society, it is, unfortunately, the case that most of the people do not even begin this range of motion. Our fascia tissue has, among many other tasks, support and holding function. This means that it is responsible for supporting and stabilizing the various muscles around a joint within the range of motion that we humans regularly perform in our everyday life. And exactly here lies the problem. Due to our modern lifestyle, the level of movement is far too low. Our connective tissue realizes that only a certain part of the potentially possible movement is called up regularly and it only begins to make this part of the movement available within a muscle chain. The rest, i.e. the unused structural areas within a movement, now begins to stabilize. This creates immobility. The tragedy is that if one day we decide to do the full range of motion again, this is no longer possible because the connective tissue has the necessary muscle fibers firmly under control. At this point, the positive characteristic of medical floating comes back into play. For us, this means that we work on the connective tissue quality at the beginning of the personal training, for which a floss band is an excellent tool. We apply the technique as described above and in a very short time receive a greatly improved tissue penetration. This effect goes hand in hand with an improved sliding behavior of the fascia layers, which is the basis for good mobility. We then apply elasticity exercises to further promote the penetration of the area in question even without compression. In the last training sequence, we then start to train the higher-level movement pattern with the new improved range of movement. If we assume that we have treated the lower ankle, the overriding movement pattern, in this case, would be the deep squat. Our body always has the urge to return to a position that it has defined as the "normal position" over time. In this respect, medical flossing is regularly used by us in personal training, since the primary goal in improving movement must be the establishment of sustainable muscular behavior patterns.

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