Diskussionsthema | Ist Ripple (XRP) eine sinnvolle Kryptowährung? | Die EZB unter den Coins
Ripple hat mit seinem enormen Kursanstieg in den letzten Wochen einigen Tradern sicher einen netten Zuverdienst ermöglicht und wird auch weiterhin in den Top10 der Kryptowährungen seinen Platz einnehmen.
Ist Ripple aber das, worauf die Kryptoszene aufgebaut wurde?
Kryptowährungen stehen eigentlich für Dezentralität, für Unabhängigkeit von Banken und Staat und für eine vom Volke geschaffene Währung. Auf diesen Prinzipien wurden Kryptowährungen aufgebaut und erschaffen. Sicherlich hat Ripple großes Potential bei der Unterstützung des bisherigen Zahlungsnetzwerkes, damit Fiat-Währungen zwischen Ländern schneller und vorallem kostengünstiger hin- und hergesendet werden können.
Die Kehrseite von Ripple widerspricht jedoch all dem, für das Kryptowährungen wie oben beschrieben stehen.
Es gibt keine Dezentralität in Form von Minern, wie bei Bitcoin, Ether und Co. sondern eine zentrale Ausgabestelle der Coins (vergleichbar mit der EZB), in der alle Coins innerhalb einer gedanklichen Sekunde geschaffen wurden, quasi eine Wertschöpfung aus dem Nichts. Davon sind im Moment rund 40 % im Umlauf, 60 % wird von Ripple Laps selbst gehalten.
Somit behält Ripple die Oberhand über ihren Coin und kann den Wert dieser fast schon beliebig steuern.
Desweiteren sind schon mehr als 100 Banken in einer Kooperation mit Ripple, darunter auch American Express und die Santander Bank. Genau der Einfluss, den wir nicht möchten oder geht es vielmehr darum, dass die Banken den Aufsprung auf den Krypto-Zug nicht verpassen wollen?
Die Gefahr, dass auch Banken die Kryptoszene regulieren könnten besteht wenn man sich vor Augen führt, das Ripple derzeit zum Großteil nur gegen BTC, Ether und ein paar andere größere Währung getauscht werden kann. Exerziert man dieses Beispiel weiter aus, so könnten sich die Banken durch den Einstieg über Ripple ein Art trojanisches Pferd gebaut haben um bei Bitcoin und Co. durch den Verkauf von großen Mengen an Ripple mehr Einfluss nehmen zu können.
Zu beachten ist außerdem, dass die Validierung der Transaktionen durch Ripplenodes geschehen, was bedeutet, dass Ripple deine Adresse blacklisten kann und nie mehr eine Transaktion von dir ausgeführt werden kann. Dies nennt man Zensur und stellt einen zentralen Eingriff dar. An dieser Stelle kann man gleich beim alten Fiat-System bleiben.
Aus rein wirtschaftlicher Sicht kann Ripple in den nächsten Monaten durchaus ein attraktives Anlagemodell sein, ob man aus Überzeugung in das System investiert steht jedoch auf einem anderen Blatt Papier. Man sollte sich bewusst sein ob Ripple somit als Kryptowährungen im klassischen Sinne angesehen werden kann.
Siegt hier die Gier nach Reichtum oder die Vernunft und die Überzeugung in Kryptos als Sinnbild einer freien Welt?
Was ist eure Meinung zu dieser kontroversen Währung? Ich freue mich auf eine spannende Diskussion...
Toll geschrieben 🙃
Ich finde Ripple hat schon seine Daseinsberechtigung.
Halte ihn schon länger aber werde wahrscheinlich nicht mehr nachkaufen. Ist halt irgendwie aufgrund der Banken einer der unsymphathischsten Coins
ich werde auch niemanden verurteilen, der diesen Coin hält und freue mich auch auf negatives Feedback zu meinem Beitrag. Schließlich soll er zur Diskussion anregen:) Wie du selbst auch sagst, es gibt auch einige sehr positive Anwendungsbereiche von XRP
»2020 Issue FIAT tokens fully backed by a government. A trojan horse to bring everyone on blockchain ecosystem from traditional banking system.«
Und spätestens, wenn man sich das Team anschaut, dann weiß man sofort, aus welcher Ecke der Wind weht. Hauptsächlich Deutsche, die schon von Natur aus obrigkeitshörig sind und nicht anders können, als systemkonform zu agieren.
Kryptowährungen sind eine stille Kriegserklärung an das System. Dem entsprechend sollte man die Sache auch angehen. Fiat und Krypto können niemals Freunde werden.
Finde deine Ansichten hier schon grenzwertig. Kryptowährungen als Kriegserklärung an das System zu sehen...so kann das nicht funktionieren. Und Deutsche können keine Ideen umsetzen, weil sie alle obrigkeitshörig sind? Ist das dein Ernst?
Matthias Bazmann: »Typisch Deutsch«
Ich stimme auch zu. Ripple ist als Langzeitposition eher uninteressant. Die Technologie dahinter ist stellenweise suspekt und es gäbe durchaus andere Möglichkeiten um ein solches System zu realisieren. Neben Bitcoin und Ethereum gehört es aber zu den Währungen, die es auch mal in die Mainstream Medien bringen. Wer ein wenig Spekulation mag, wird sicherlich hier und da ein paar Margen mitnehmen können.
Sehr guter Artikel! Ich persönlich würde ebenfalls nicht in Ripple investieren, selbst wenn es möglicherweise (gute) Gewinne bringen kann. Dabei machen gerade die dahinterstehenden Banken und weitere im Artikel erwähnte Gründe eine Investition sehr fraglich, und auch die Tatsache, dass Ripple dem Konzept von echten Kryptowährungen komplett entgegen läuft. Während Bitcoin und Co. dezentral funktionieren, ist Ripple zentral ausgerichtet, wo wir dann wieder bei der EZB wären...
Ripple sehe ich persönlich als "Bargeldabschaffung durch die Hintertür" mit all ihren negativen Konsequenzen. Dass die Banken am Ende doch noch eine Möglichkeit finden, ihren drohenden Machtverlust, verursacht durch den Bitcoin, abzuwenden und im Gegenzug dazu sogar noch ihre Kontrolle ausbauen können.
Genauso fraglich finde ich es, dass die Entwickler von Ripple immer noch auf einem Berg ihrer eigenen Coins sitzen...
In diesem Sinne, wie im Artikel beschrieben: ich hoffe, es siegt die Überzeugung in echte, dezentrale Kryptowährungen. Denn aus diesem Grund ist Bitcoin erst entstanden.
Obacht vor Ripple!!