BURN-OUT ‼ WENN DEINE ARBEIT DICH KRANK MACHT...

Liebe Steemis,

Heute ein weiteres heikles Thema für euch, vielleicht mit ein paar neuen Gedanken und Ideen.

Es geht um eine Volkskrankheit, die sich in den letzten 10 Jahren verzwanzigfacht hat. Und bereits 2008 gab es fast 10 Mio. Fehltage nur durch diese Krankheit. Das sind fast 40.000 Arbeitnehmer, die ein ganzes Jahr krankgeschrieben sind.

Es geht um das Thema Burnout und Depression. 

Interessant ist, dass diese Krankheiten bei Frauen 5-mal häufiger diagnostiziert werden. Männer hingegen bringen sich 5-mal häufiger um. Interessante Statistik, wenn ihr mich fragt. Wahrscheinlich ist es immer noch tief in den meisten Männern verankert, psychische Krankheiten seien ein Zeichen von Schwäche, oder die Hemmschwelle, sich psychologisch behandeln zu lassen ist zu groß.

Außerdem ist eindeutig zu beobachten, dass Burn Out vor allem in Berufsgruppen ein Thema ist, die mit zwischenmenschlichen Extremsituationen umgehen müssen. Hierzu zählen vor allem Lehrer, Ärzte und Pflegekräfte, Polizisten und Sozialarbeiter. Zusätzlich sind Menschen in Führungspositionen besonders gefährdet.

Warum ist das so?

Man unterscheidet grundsätzlich zwei unterschiedliche Faktoren. Zum einen die äußerlichen, berufsbedingten Faktoren, wie die eben beschriebenen zwischenmenschlichen Extremsituationen im Berufsalltag, hohe zeitliche und inhaltliche Intensität der Aufgaben sowie eine hohe Verantwortung. Zudem kommt häufig noch die Doppelbelastung von Beruf und Familie.

Zum anderen gibt es persönlickeitsorientierte, innere Faktoren, die ein Burn Out begünstigen. Vor allem hochmotivierte, engagierte und Idealistische Menschen sind gefährdet. Ein Grund, weshalb Burn Out keineswegs eine Frage des Alters ist. Ein junger Arbeitnehmer, der direkt nach dem Studium hochmotiviert ist, mit dem Ziel, die Welt zu einem besseren Ort zu machen, kann sehr schnell depressive Verstimmungen bekommen, wenn Anspruch und Wirklichkeit seiner Tätigkeit nicht zusammenpassen. 

Was passiert nun genau, wenn jemand ein Burn-out hat oder in eine Depression verfällt.

Beide Diagnosen sind eng miteinander verwoben und rufen ähnliche Biochemische Veränderungen im Körper hervor. 

Da sind auf der einen Seite die Stimmungshormone Serotonin und Noradrenalin. Serotonin ist das Glückshormon, das für gute Laune sorgt und für innere Ruhe und Gelassenheit. Fast schon als Gegenspieler kann das Noradrenalin gesehen werden. Es sorgt für den Antrieb, man fühlt sich energiegeladen und will ins Handeln kommen.

Auf der anderen Seite ist das Stresshormon Cortisol. Es wird bei Stress ausgeschüttet und sorgt dafür, dass dem Körper mehr Energie zur Verfügung steht. Wie macht es das? Im ausgeglichenen Zustand bezieht der Körper seine Energie aus Fetten und Kohlenhydraten. Cortisol sorgt dafür, dass nun zusätzlich auch noch Eiweiß verstoffwechselt wird. Dadurch gehen dem Körper wichtige Aminosäuren verloren, die er für die Bildung von Serotonin und Noradrenalin benötigt. 

Burnout und Depression haben gemeinsam, dass sowohl Serotonin als auch Noradrenalin Spiegel im Blut deutlich abgesenkt sind.

Das ist ein Teufelskreis.

Wenn es stressig ist, wird Cortisol ausgeschüttet. Das sorgt dafür, dass weniger Serotonin und Noradrenalin produziert werden. 

Das wiederum führt zu einer gefühlten Mehrbelastung, in dessen Folge noch mehr Cortisol ausgeschüttet wird und noch weniger Serotonin und Noradrenalin produziert werden.

Das Ganze ist ein Prozess und Endet nicht selten in einem der beiden Krankheitsbilder. 

Wie ist die Behandlung?

Ein weiteres Thema, das alleine einen Blog füllen könnte. Generell ist es in Deutschland so, dass die Menschen schnellstmöglich ein Ergebnis wollen. Die Medizin hat sich darauf eingestellt und kann wunderbar jedes einzelne Symptom bekämpfen. Die Ursache wird aber oftmals nicht behandelt. Genauso ist es bei der Behandlung von Depression und Burn Out. Standardmäßig gibt es medikamentöse Stimmungsaufheller und eine Psychotherapie. 

Leider werden so die Betroffenen nur selten geheilt und manche bringen sich trotz intensiver Behandlung um. Prominentestes Beispiel ist hier für Robert Enke.

Richtig wäre es, den Hormonhaushalt im Blut zu bestimmen und somit frühzeitig auf eine fallende Hormonproduktion reagieren zu können. Einfache, nebenwirkungsfreie Nahrungsergänzungsmittel können da helfen.

Noch besser wäre es, das Problem zu bekämpfen, am besten noch bevor es wirklich da ist. Das Zauberwort ist: Prävention. Übrigens glaube ich persönlich, dass der Markt der präventiven Medizin in den nächsten Jahren einen Boom erleben wird. Bei den Zahnärzten fängt es gerade an. Jeder braucht eine professionelle Zahnreinigung, je nach Region bis zu 2-mal im Jahr. Rückenschulen als Prävention für Bandscheibenvorfällen schießen aus dem Boden und immer mehr Unternehmen haben Aktivpausen.

Was also tun? Jeder hat Stress.

Wichtig ist, sich regelmäßig Pausen zu gönnen vom Arbeits- und Familienalltag und damit das Stresshormon Cortisol zu senken. Leichter gesagt als getan, ich weiß. 

Aber sehen Sie es mal so: Picasso hat seine Bilder nie in einem Rutsch gemalt, genauso Dahli oder sonst irgendein Künstler. Alle haben ein Stück gemalt, dann Abstand zu Ihrem Gemälde genommen, um es im Ganzen zu betrachten und haben dann weitergemacht.

Was können wir daraus lernen. Sie sind der Künstler Ihres Lebens, also malen Sie nicht einfach drauf los, sondern nehmen Sie sich bewusst ab und zu Abstand, das Gesamtkunstwerk Ihres Lebens zu betrachten. Seien Sie dankbar, nehmen Sie sich Zeit, um dann mit voller Energie das nächste Teilstück Ihres Gemäldes zu malen.  

Ich selber stehe jeden Morgen um 5 Uhr auf, um ein bisschen Sport zu machen und mich mental zu fokussieren, bevor meine Frau und meine Tochter aufstehen. Dabei kann Yoga helfen, Affirmationen oder Meditation. Eine halbe Stunde am Morgen und ich bin gut gelaunt und fokussiert.

Sport hilft dabei, das Cortisol abzubauen und wir fühlen uns danach einfach ausgeglichener.

Yoga und Meditation helfen uns, den Fokus auf unsere positive Zukunft zu lenken. Wir fokussieren uns dabei auf ein Ziel, das für uns motivierend wirkt und das setzt ein weiteres Glückshormon frei, das Dopamin. Dieses Hormon steigert das menschliche Wohlbefinden, motiviert und belohnt.

Dadurch führt es zu einem Abbau von dem Stresshormon Cortisol.

Zusammenfassung:

- Burn-out und Depression sind keine Frage des Alters

- Die Ursachen sind ein Missverhältnis verschiedener Hormone in unserem Körper

- Prävention ist besser als Behandlung

Quelle Bild:https://www.henning-uhle.eu/wp-content/loadingstructure/2013/04/burnout-90822_1280.jpg. 

Quelle Bild:http://media-cdn.sueddeutsche.de/image/sz.1.1908755/860x860?v=1394466490.

Vielen Dank !

Euer Team von just-help-medic