Drastische Verknappung unserer Lebensmittelproduktion durch den Klimawandel?
Eine neue Studie der finnischen Aalto University ist zur Erkenntnis gelangt, dass der fortschreitende Klimawandel, zu einer Verknappung der Lebensmittelproduktion führt. Die Wissenschaftler sind dabei von einem globalen Temperaturanstieg von 3,7 Grad Celsius ausgegangen. Bevor ich mich dieser Studie widme muss man zuerst einmal wissen, dass sich ca. 95 % aller Flächen, welche für die Lebensmittelproduktion verwendet werden, in sogenannten sicheren, klimatischen Sphären befinden. Das bedeutet, dass sich das dortige Klima in einem zu erwartenden Korridor „bewegt“. Es hilft uns zu verstehen, dass man sich schon lange Zeit Gedanken darüber gemacht hat, wo jene klimatischen Bedingungen vorherrschen, welche sich am besten für den Anbau eignen.
Das Worst-Case-Szenario besagt nunmehr, dass also bei einer globalen Temperatur-erhöhung von 3,7 Grad Celsius, bis zu einem Drittel der Lebensmittelproduktion, aus diesen sicheren, klimatischen Sphären verschwindet. Besonders betroffen wären dabei die Gebiete von Süd- und Südostasien sowie Afrika. Eine der logischen Folgen wäre, dass hunderte Millionen von Menschen umsiedeln müssen/werden. Der einzige mögliche Gewinner dieser globalen Temperaturerhöhung, wäre übrigens der Norden von Russland.
Für die finnische Studie wurden die klimatischen Auswirkungen auch die 27 wichtigsten Anbaupflanzen und die sieben wichtigsten Nutztierarten erforscht. Selbstverständlich wurde am Ende der Studie wieder einmal darauf hingewiesen, dass die Auswirkungen nicht so schlimm sind, wenn es uns Menschen gelingt die globale Erwärmung, auf sagen wir halt einmal 1,5 Grad Celsius, einzugrenzen...
Wir sollten jetzt allerdings einmal ehrlich zu uns selbst sein. Glauben wir selbst noch daran, dass es uns gelingt, den Klimaschutz so weit voranzutreiben, um die globale Erwärmung wenigstens einzubremsen? So lange Politiker*innen Wahlen zu gewinnen haben, werden die dringend erforderlichen Maßnahmen auf den St. Nimmerleinstag verschoben.
Wenn es uns schon nicht gelingt den Klimawandel zu stoppen oder entschleunigen, dann könnten wir wenigstens versuchen unsere Ernährungsgewohnheiten zu ändern. Seinen Fleischkonsum um die Hälfte zu reduzieren, wäre schon einmal eine Variante mit weitreichend positiven Folgen. Wer in der Lage ist ganz auf Fleisch zu verzichten – umso besser. In Europa und den U.S.A. sollten wir uns vielleicht auch schon einmal mit dem Gedanken anfreunden, dass wir in Zukunft Insekten konsumieren. Das wäre schon einmal ein guter Beginn, um einerseits weniger Anbauflächen für unsere Lebensmittelproduktion zu brauchen und andererseits würde es helfen, die globale Erwärmung zu stoppen.
Wer ist dabei und macht mit?