Kann Austria Wien, in letzter Not, die Bundesliga-Lizenz retten?

Am heutigen Stichtag müssen die Veilchen beim Protestkomitee sämtliche fehlenden Unterlagen nachreichen, um eine Chance zu haben, damit man in zweiter Instanz eine Bundesliga-Lizenz erhält. Die Möglichkeit eine Corona-Insolvenz in Anspruch zu nehmen, haben die Klub-Verantwortlichen abgelehnt.

Die Corona-Insolvenz hätte besagt, dass man ein Sanierungsverfahren anstrebt, welches bis zum 3. März 2022, abgeschlossen sein müsse. Der zuständige Insolvenzverwalter hätte diesem Verfahren zustimmen müssen und dann wären die Wiener Violetten in der nächsten Bundesliga-Saison wieder fix in der obersten Spielklasse vertreten gewesen. Man hätte allerdings die Saison mit sechs Minuspunkten begonnen und zur Kenntnis genommen, dass man in den nächsten beiden Saisonen, ein entgeltliches Transferverbot auferlegt bekommen hätte.

Was hat die Wiener Austria in den letzten Tagen unternommen, um doch noch eine Bundesliga-Lizenz zu erhalten?

Fakt ist, dass in dieser einen Woche, auf der Suche nach neuen Möglichkeiten zu Geld zu kommen, mehr weitergegangen ist, als im gesamten Jahr zuvor. Wenn es die Wiener Austria wirklich noch einmal schafft die Kurve zu kratzen und die nötigen finanziellen Mittel aufzustellen, dann hat sie dies dem Engagement von Vize-Präsident Raimund Harreither zu verdanken. Er hat sich selbst auf die Suche nach Sponsoren begeben, welches eigentlich die Aufgabe von Markus Kraetschmar wäre und ist dabei wohl auch fündig geworden. Seine Initiative mit dem Namen „Freunde der Austria“ könnte die Rettung bringen. Hier handelt es sich darum, dass ganz gezielt mittelständische, österreichische Unternehmen angesprochen wurden, um finanzielle Mittel für die Wiener Austria aufzustellen.

Wie können „die Freunde der Austria“ die Veilchen vor dem finanziellen Ruin retten?

Der Wiener Austria fehlen wohl insgesamt sieben Millionen Euro, um die Bundesliga-Lizenz für die Saison 2021/22 zu erhalten. Markus Kraetschmar hat wohl geglaubt, dass es reicht, wenn er in erster Instanz erklärt, dass die Insignia-Group eine Bankgarantie in dieser Höhe abgibt. Fakt ist allerdings, dass der neue strategische Partner, die Insignia-Group eben hauptsächlich dafür an Board geholt wurde, um neue Sponsoren zu bekommen und junge, nationale und internationale Talente zur Austria zu holen. Eine Bankgarantie gibt es von der Insignia-Group nur dann, wenn bis zu einem gewissen Zeitpunkt, nicht genügend Sponsorengelder für die Wiener Austria geflossen sind und der Rest von der Insignia-Group, eben durch eine Bankgarantie, abgedeckt werden soll. Der Deal mit der Insignia-Group lautet, dass man bis Ende April 2021, eine Bankgarantie von 3 Mio. Euro und bis Ende August 2021 eine Bankgarantie von 4 Mio. Euro hinterlegen müsse.

Die „Freunde der Wiener Austria“ müssen nun also in der Lage sein, die Veilchen mit 7 Mio. Euro zu unterstützen. Das Gesamtunternehmen der Wiener Austria wurde mit 25 Mio. Euro bewertet. Wer will kann also mit jeweils 250.000 Euro, einen Anteil an der Wiener Austria erwerben. Wer jetzt per Bankgarantie eine Option zieht, kann diese bis 30. Juni 2022 einlösen. Die Wiener Austria muss 28 % seiner Anteile verkaufen, um Bankgarantien in der Höhe von 7 Mio.Euro zu bekommen.

In der Zwischenzeit hat Sharp angekündigt, dass man die Wiener Austria auch in der nächsten Saison, als Trikotsponsor für den österreichischen Cup, unterstützen werde. Raimund Harreither hat seinerseits zugesichert, dass er die Wiener Austria auch in den nächsten drei Jahren sponsern werde.

Ob die erforderlichen finanziellen Mittel aufgestellt werden konnten, werden wir in spätestens einer Woche wissen, wenn das Protestkomitee seine Entscheidung verkündet, ob die Wiener Austria, in zweiter Instanz das Recht erhält, auch in der nächsten Bundesliga-Saison vertreten zu sein.

Für die Fans der Violetten ist jedenfalls klar, dass man Markus Kraetschmar und Frank Hensel mit nassen Fetzen davonjagen und Raimund Harreither ein Denkmal bauen würde. Ganz abgesehen davon, dass man ihm, im Falle einer Lizenz-Erteilung zum neuen Präsidenten der Wiener Austria ernennen würde.

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