Sombarts Luxus und Kapitalismus in räumlicher Pespective auf globale Städte
Die Art, in der Werner Sombart (1913: 2) Luxus und Kapitalismus verbindet, lenkt die Aufmerksamkeit auf die königlichen und päpstlichen Höfe des späten Mittelalters und der frühen Renaissance als die Orte, an denen zukünftige Entwicklungen, die staatlichen Strukturen in der Zukunft prägen würden, ihre Wurzeln schlugen. Diese höfischen Vorläufer der modernen Gesellschaft hatten erste sozialen Gruppen geschaffen, die ausschließlich den selbstreferentiellen Interessen dieser zentralen Stelle des wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Lebens sei es als Höflinge oder als mit ihren Manieren eine prägende Geist an diesen Orten verleihende Hofdamen dienten. In dieser Konzentration auf das höfische Leben verbindet Sombart (1913: 2-3) den Geist des Kapitalismus mit den Luxus, der mit der höfischen Gesellschaft verbunden war. Darüber hinaus waren in diese königlichen Residenzen und Metropolen, wo die feine Gesellschaft buchstäblich den Hof gehalten hat, auch die geistigen Koryphäen ihrer Epochen gezogen.
Der Luxus und Raffinesse, mit denen das höfische Lebens seither stabil verbunden geworden war (Sombart 1913: 3), wurden zu den Prototypen des weltlichen Glanzes, den die zeitgenössische Modeß, Film-und Unterhaltungsindustrien weiterhin verkörpern. Mit anderen Worten, ist es insbesondere die Orte, wo dauerhafte Arten von Sozialität, wie auch intellektuelle und kulturelle Traditionen, entstanden waren und ihre noch heute erkennbare Form bekommen haben, die weiterhin ihre Auswirkungen auf das soziale, geistige und kulturelle Leben zu haben scheinen, wann und wo geeignete Bedingungen entstehen. Als ein treffendes Vergleich können Kunstausstellungen der europäischen alten Meister dienen, für denen spezifische technische Qualitäten von Messehallen, finanzielle Verpflichtungen von ausstellenden Museen und kulturelle Affinitäten der Allgemeinheit erforderlich sind. In diesem Sinne setzt die heutige Gesellschaft bestimmte Funktionen der höfischen Gesellschaften früherer Zeiten unter dem Deckmantel der öffentlichen Kultur fort.
Luxus-Geschäfte, die globale Marken wie Louis Vuitton in Shanghai vertreten, sind auf jeden Fall den Kunstmuseen und Galerien ähnlich, weil sie vergleichbare Voraussetzungen benötigen, die offenbar die Grundlage für ihre Vermehrung in einer bestimmten Stadt sind. Auch wenn die Berichterstattung über dieses Phänomen in China überwiegend anhand seiner wirtschaftlichen Entwicklung als Hintergrund für seinen wachsenden Verbrauch von Luxusgütern skizziert ist, würde ich behaupten, dass die Verbindung von Luxus und Kapitalismus tiefer läuft als ihre oberflächliche Assoziation darauf hindeuten könnte. In dieser Hinsicht scheint Sombarts Position so zu sein, dass eine wachsende Präsenz von Luxus indikativ für größere kulturelle Veränderungen ist, die darüber hinaus gehen, was die bloße Kaufkraft demonstriert, die globale Städte in ihren Einkaufszentren, Restaurants und Flaniermeilen widerspiegeln. Wenn es um ein Vergleichspunkt zu Shanghai geht, ist New York eine Stadt, derer herausragende globale Kultur nach einem gewissen Wendepunkt in ihrer Geschichte entstanden war, wobei eine solche Änderung auch durch bestimmte räumliche Indikatoren gezeichnet war.
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