Das verlorene Einhorn - die Abenteuer von Noemi und Samira
Anmerkung:
Diese kurze Geschichte habe ich vor 6 Jahren meinen Töchtern Noemi und Samira zu Weihnachten geschrieben. Die Mädels waren damals 4 und 7 Jahre alt. Wir lesen sie heute auch noch immer wieder gerne.
Viel Spass mit dem ersten Teil.....
Teil 1- ein schöner Traum und ein Hilferuf
Noemi träumte gerade davon, zusammen mit Mäh-Mäh (1) Schlitten zu fahren.
Beide hatten wunderschöne Glitzer-Prinzessinnenkleider an und fuhren mit Ihrem Schlitten den verschneiten Osterborn (2) hinunter.
Eigentlich wollten sie zum Weihnachts-Kuscheltier-Prinzessinenball. Aber dann fuhren sie versehentlich in eine riesige Tüte Pommbären (3).
Sie war so groß, wie der Kindergartenbus und es knackte und krackelte ganz schön, als die Beiden in den ganzen Chipsbären landeten.
Es machte „PLOP“, als Noemi mit dem Kopf aus den tausenden von Pommbären auftauchte und sich nach Mäh-Mäh umschaute.
Neben ihr wackelte plötzlich eine Menge Pommbären und es bildete sich ein kleiner Hügel.
Noemi dachte schon an einen Vulkanausbruch, da machte es „PLÖPCHEN“ und Mäh-Mäh streckte seinen verkrümelten Kopf raus.
Beide schauten sich verdutzt an und dann fingen sie gleichzeitig an zu lachen und zu gackern und konnten fast nicht mehr aufhören.
„Wir müssen uns nach draußen futtern“ sagte Mäh-Mäh zu Noemi.
Noemi musste Mäh-Mäh Recht geben. Nur so konnten sie noch rechtzeitig zum Weihnachts-Kuscheltier-Prinzessinnenball kommen.
Und so begannen beide sich mampfend und kauend und schmatzend ihren Weg durch die Pommbären zu bahnen.
Irgendwann zog Mäh-Mäh aber an einem Pommbären, den Noemi schon im Mund hatte.
„Mäh-Mäh lass meinen Pommbären los – das ist meiner.
Hier gibt es doch genug andere. Aber Mäh-Mäh zog immer weiter und weiter und Noemi wurde immer böser,…..
…… bis sie irgendwann aus Ihrem Traum aufwachte und merkte, dass es gar kein Pommbär war, an dem gezogen wurde, sondern an ihrem Schnuller.
Sie war auch nicht in einer Pommbärtüte die so groß wie der Kindergartenbus war, sondern lag in Mamas Bett und Mäh-Mäh schlief ruhig neben ihr.
Es war noch mitten in der Nacht und Mama schnarchte ganz leise (4).
Aber wer oder was zog die ganze Zeit an ihrem Schnuller?
„Hey Du Schlafmütze – aufwachen“ hörte sie plötzlich ein leises, helles Stimmchen.
Bei genauerem Hinhören flatterte auch etwas um ihr Gesicht herum, so wie ein Schmetterling.
Es kitzelte auch manchmal etwas an ihrer Nase.
„Aber Schmetterlinge können doch gar nicht reden“ dachte Noemi. Jedenfalls meckerte die kleine Stimme immerzu weiter.
„Na gibt’s denn so was, hat man schon jemals so eine Schlafmütze gesehen.“
Nein, das war bestimmt kein Schmetterling.
Außerdem glitzern Schmetterlinge nicht im Dunkeln und ziehen auch keine funkelnde Sternenstaubspur hinter sich her.
Noemi machte endgültig die Augen auf und konnte nicht glauben, was da vor ihrem Gesicht herumflatterte und meckerte.
„ Na endlich bist Du wach Du Schnarchbanane. Du musst mir helfen mein Einhorn zu finden – wir haben uns heute Nacht verloren.
Na was denkt Ihr wohl, wer Noemi um Hilfe bittet? Habt Ihr eine Idee?
Mitwirkende und Locations:
(1) Mäh-Mäh:
das kuscheligste Kuscheltier der Welt. Obwohl Mäh-Mäh im Gegenteil zu einem echten Schaf keine Arme und Beine hat und eigentlich nur aus einem Kopf besteht, ist Mäh-Mäh doch unentbehrlich zum erfolgreichen Bestehen aller Abenteuer in dieser Geschichte. Wer Mäh-Mäh kennt weiss, dass er (ja es ist tatsächlich ein Junge) sehr praktisch veranlagt ist. Je nach Verwendung hilft er beim Einschlafen, beruhigt und zaubert Wehwehchen weg.
Unverkennbar ist dabei sein einzigartiges Schafsparfüm von dem böse Zungen behaupten, dass es sich in Wirklichkeit um das Resultat von oftmals vergessenen Waschgängen handelt. Noemi schwört, dass der Geruch eine praktische Einschlafhilfe ist. Dem kann Papa nichts entgegenhalten, da er diese komatöse Erfahrung auch schon machen durfte.
(2) Osterborn:
Eine der fertilsten und geburtenreichsten Strassen in dem wunderschönen Eifelort Gilzem.
Ältere Einwohner von Gilzem behaupten das Geheimnis der Fruchtbarkeit dieser Strasse zu kennen. Die einen sehen den Grund dafür in der guten Wasserqualität des Ortes, die anderen erkennen eher einen Zusammenhang zwischen den zu überwindenden Höhenmetern vom unteren Teil der Strasse bis ganz nach oben, welche in Hitzewallungen und Schnellatmigkeit rerultieren kann. Da viele Anwohner diesen Höhen-und Geschwindigkeitsrausch durch rasante Fahrtechniken erfahrbar zu machen versuchten, sah sich die Ortsbürgermeisterin gezwungen, eine Tempo-30-Zone einzurichten. Die meisten Einheimischen können allerdings nicht auf dieses natürliche Potenzmittel verzichten, so dass die Erhaltung der eigenen Art noch auf Jahrzehnte gesichert sein sollte. Bleibt nur zu hoffen, dass der Nachwuchs nicht doch einmal unter die Räder kommt. Wie dem auch sei, im Winter fahren die vielen Kinderchen dort auch gerne mal mit Ihrem Schlitten runter….
(3) Pommbären:
Beliebtes Nahrungsergänzungsmittel von Noemi und Samira
(4) Mama schnarcht:
Dies ist durch Zeugenaussagen bestätigt und stellt keinen Scheidungs- oder Schadensersatzanspruchgrund an den Autor dieser Zeilen dar.