Ich stimm dir in allen Punkten zu.
Das mit der Moral seh ich aber anders. Und zwar sind die meisten Leute einfach nicht bereit, aus moralischen Gründen von Produkten "asozialer Firmen" abzulassen.
Ein Zoll auf "asoziale Produkte" verteuert für uns zwar die Produkte, sodass wir wohl weniger davon kaufen. Aber das bedeutet auch, dass die ausländischen Firmen ihre Arbeitsbedingungen noch weiter senken müssen um weiterhin am Markt konkurrenzfähig zu bleiben. Die Gesellschaft jenen Landes wird dies durchaus einige Zeit lang mitmachen (müssen). Das wirkliche Problem sind nämlich die politischen u gesellschaftlichen Zustände in den Erzeugerländern, nicht die Kunden anderer Länder.
Bezeichnend dabei ist, dass es gerade die großen Firmen sind, wo arme Leute freiwillig hin gehen um dort für uns unverständlich hart zu arbeiten. Denn dort verdienen sie immer noch mehr als in der heimischen Landwirtschaft oder im Handwerk, wo sie ähnlich hart arbeiten müssen. Das strittige "Freiwillig" lass ich ruhig so stehen, denn auch im "freien" Deutschland geht ja jeder Arbeitnehmer freiwillig an den Arbeitsplatz, wo er am liebsten seinen Lebensunterhalt verdient.
Böse gesagt gehen die Menschen also in jenen Ländern freiwillig in große Exportfirmen arbeiten. Diesen freiwilligen Arbeitsplatz macht man ihnen streitig wenn unsere Regierung Zölle aus moralischen Gründen erhebt.
Das ist eine krasse, aber durchaus realistische Sicht auf die große Moralfrage der "ausbeutenden" großen Dritte-Welt Firmen.