Traumsequenz - Ewige Babuschka [SHORT STORY]
Nach langer Zeit präsentiere ich eine kurze Geschichte, eine Traumsequenz, aus einem neuen Projekt, das ich vor einigen Monaten begonnen habe, wohl aber nicht umsetzen werde.
Vielleicht gefällt dem ein oder anderen ja das Stück Schrift,
Traumsequenz - Ewige Babuschka [SHORT STORY]
Licht dringt in die Kuppel.
,> Wo bin ich? <, geht es durch Quentins Kopf. Er steht auf schwarzem Steinboden. In der Mitte eines kleinen, kegelförmigen Bauwerks. Er dreht sich im Kreis. Nur er ist hier, niemand sonst. Zu seiner Linken ist eine Art Pfütze auf dem Boden. Quentin beugt sich über die Pfütze und streckt seine Hand in das angenehm kalte Wasser. Mit beiden Händen sammelt er etwas Wasser, um dieses anschließend zu trinken. Er erspäht eine Tür. Aufgerichtet bewegt er sich in ihre Richtung. Kurz vor der Tür angekommen, öffnet sich diese plötzlich, wie von Geisterhand. Quentin schreitet durch sie hindurch. Nachdem er sie passiert hat, schließen die Beiden Seiten und Fallen lautstark gegeneinander. Quentin dreht sich um und geht einige Meter zurück. Die Tür bleibt verschlossen. Er schaut nach oben. Wieder eine Glaskuppel, wieder ein kegelförmiges Gehäuse. Quentin beginnt um den kleinen Kegel herumzulaufen, er versteht. Er war, oder besser ist, in einem großen Nachbau der russischen Babuschka Puppe. Er sieht das bemalte Gesicht, das freundlich auf ihn hinab blickt. Langsamen Schrittes geht er im Kreis, des zweiten Kegels, bis er erneut eine Tür vorfindet. Auf ihr steht >Run< geschrieben. Nervosität macht sich in Quentin breit. Er nähert sich der Tür, welche sich sogleich öffnet. Soll er sie passieren? Hat er überhaupt eine Wahl?
Quentin schreitet durch die zweite Tür. Nun ist es eindeutig, er ist in einer Babuschka, einer rießigen Babuschka. Nur, wieso ist er hier? Wie ist er in das Innere gelangt?
Quentin überlegt nicht lange. Wieder läuft er im Kreis, um die nächste Tür zu finden. Auf dieser steht wieder ein etwas geschrieben, dieses Mal auf Deutsch >> Mögen die Spiele beginnen. <<
Unsicher nähert er sich der Tür, die sich in keiner Weise von den vorherigen unterscheidet. Eben bis auf die Aufschrift. Mit dem Öffnen der Tür, ertönt ein lauter Pfiff. Ein Moment der Stille folgt, der sogleich von einem, für Quentin nicht zu identifizierendem, Geräusch abgelöst wird. Es kommt aus dem Innern der Puppe. Wieder dieses Geräusch… Dann wird es ihm bewusst, er hört das Bellen von Hunden. Schlagartig gerät er in Panik, hat er doch eine ganz spezielle Abneigung gegen diese Biester, nachdem ihn der Pitbull seiner früheren Nachbarn ihm den halben Arm zerfetzt hat. Er schreitet durch die nächste Tür, wieder ist er in einer Kuppel, wieder ein Kegel, nur der Durchmesser ist um wieder zwei Meter gewachsen. Instinktiv erhöht Quentin das Schritttempo, während er Stimmen zu hören meint. Zunächst schreibt er seine Stimmen der Panik zu, dann aber werden sie klarer. Er hört die Stimme seiner kleinen Tochter, die nach ihrem Vater ruft. Die Stimme scheint von dem Äußeren der Kuppel zu kommen. Quentin legt noch einen Zahn zu, sodass er bald zu rennen beginnt. Er ruft nach seiner Tochter und fragt wo sie ist, doch die Stimme ist wieder unverständlich geworden. Dann tritt eine zweite Stimme aus dem Klanggewirr hervor, die Stimme seiner Frau.
,>> Quentin, lass uns nicht alleine. Sie braucht dich. <<, hört er sie klar verständlich sprechen.
,>> Ich weiß, ich weiß Schatz. <<, schreit er, während er die nächste Tür passiert. >> Wo seid ihr? Bella? Charlie? <<