Auswandern? 🏝️ Die Suche nach einem besseren Leben in der Dominikanischen Republik.

in #deutsch7 years ago (edited)

Hola mi Steemians

Was bewegt eigentlich die einen zum Auswandern?

Vorallem ist es der Gedanke daran, dass man sein jetziges Leben ändern und auf jeden Fall verbessern kann. Vielleicht nicht finanziell, aber insgeheim hofft man auf eine Verbesserung der Lebensqualität.
Dafür steht die Karibik für ein sommerliches Klima - wo das ganze Jahr über Palmen, Strand und Meer locken.
Jedoch in welchem Rahmen verspricht man sich diese Verbesserungen? Auf welchem Gebiet soll das sein? Und vorallem was tauscht man dafür ein?

Europa mag angesichts der verschiedenartigen Fluten von Flüchtlingen auf den ersten Blick vielen plötzlich viel weniger heimisch vorkommen. Aber noch immer hat man zumindest eine Gesundheitsversorgung und vorallem (auch wenn z.T. nur klein) eine „soziale Hängematte“.
Ok gut, wer sich von euch mit Auswandern beschäftigt, der hat hoffentlich auch genügend Geld und denkt nicht unbedingt an soziale Nöte.
Doch ich gebe jedem potentiellen Auswanderer zu bedenken, was ihm im Ausland, speziell hier in der Dominikanischen Republik erwartet.

Die Nummer 1 der Urlaubsländer in der Karibik, kennen die meisten oft schon von ihren Ferien und viele haben die Insel in positiver Erinnerung. Und ja - warum auch nicht? Das Hotel sauber, der Strand und das Meer perfekt, die Gartenanlage tropisch und sehr gepflegt. Karibisch verlockend auch das All-Inklusiv Essen und Trinken immer reichhaltig und vorallem unlimitiert vorhanden.

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Aber der eigentliche Kontakt mit der "Bevölkerung", begrenzt sich bestenfalls auf das örtliche Hotelpersonal oder auf die Menschen, auf die man auf einem Ausflug trifft. Doch seien wir mal ehrlich; was euch hier als „urtypisches dominikanisches Dorf“, als „typische ländliche Bevölkerung“ gezeigt wird; sorry meine Lieben, das ist alles, nur sicher nicht "typisch"!
Das merkt man aber erst wirklich, wenn man hier auch lebt. Plötzlich lernt man eine total andere "Gattung" des "Dominikaners“ kennen.

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Der eine oder andere von euch hat sich vielleicht als Hotelgast schon mal über eine eine tropfende oder nicht funktionierende Klimaanlage; ein durchlaufendes WC oder auch andere „Kleinigkeiten“ aufgeregt. Schnell und einfach machte man die Hotelleitung für alles verantwortlich.

Als "Resident" - als Auswanderer habt ihr diese verschiedenen Probleme nun selbst zu bewältigen. Und schnell merkt ihr: Handwerker sind alles, nur nie pünktlich, nicht qualifiziert. Verbal wird euch alles versprochen und am Schluss geht trotzdem alles schief...
"No tengo la culpa“ wird wohl das erste sein in spanischer Sprache, das viele Auswander schnell verstehen werden. - Ich habe keine Schuld/Es ist nicht meine Schuld. Oder noch besser: "no me echa la culpa" - gib nicht mir die Schuld!

Das Problem, was ich oft feststelle: Warnungen und auch wirklich gut gemeinte Hinweise, werden von vielen "verträumten" Auswandern immer hübsch in den Wind geschlagen. Sie glauben alle wirklich fest daran, dass sie Land und die Leute kennen. Nicht mal ich, der schon 3 Jahre hier lebe, habe diesen Anspruch. Der Dominikaner ist und bleibt ein Buch mit "mehr" als nur sieben Siegeln...

Eine Krankenkasse (Gesundheitsversorgung) soll auch so günstig sein! Ja klar, für nur 50-60 Euro gibt es hier auch eine Krankenversicherung. Ein kleiner Klacks zu den hohen Beiträgen, die man sosnt im deutschsprachigen Europa gewohnt ist.
Aber genau diese Vergleiche sind die grössten Fehler, die ihr machen könnt. Diese Vergleiche zum Beispiel mit Deutschland oder auch der Schweiz und Österreich. Dies merkt ihr aber erst, wenn ihr hier lebt und auch Geld verdienen müsst.
7-10 Euro Mindestlohn? Haha, ja genau - fast getroffen. Viele Dominikaner arbeiten beispielsweise in der Landwirtschaft für 6'000 bis 8'000 Dom Peso - MONATSLOHN wohlgemerkt. Das sind 110 bis 140 Euro (wieviel zahlt eigentlich Harz 4 oder das RAV?)

Und plötzlich zeigt dich der Vergleich zur günstigen Krankenkasse in einem ganz anderen Licht. Als qualifizierter Facharbeiter kannst Du mehr verdienen hier? Vergiss es, nochmals ein Irrglaube! Nur ganz wenige Handwerker kommen hier auch wirklich durch.

Natürlich schätzt man auch hier Qualitäts-Arbeit, aber wer kann sich schon wirklich einen guten deutschen Elektriker oder einen schweizer Handwerker leisten, wenn diese ihre gewohnten „deutsch/schweizerischen Preise“ aufrufen? Nur ganz wenige!
Und vorallem muss der Handwerker sehr schnell seine Lohnvorstellungen dem effektiven Landesniveau angleichen. Natürlich, ein bisschen mehr kann er verlangen, als sein dominikanischer „SABE-TODO“ (Alleswisser/-könner).

Viel mehr kann es aber nicht sein. Auch Residenten schwimmen hier nicht wirklich im Geld. Eine bessere Variante wäre, auf reiche Dominikaner zu setzen, die alle Qualität schätzen und auch bereit sind, dafür einen angemessenen Preis zu bezahlen. Aber findet die mal zuerst...

Ihr habt gesehen, da kommt ganz viel auf einen Auswanderer zu. Also ehrlich gesagt war das noch der einfache und geringere Teil. Bleibt gespannt und bleibt dran. Im nächsten Artikel gibt's noch ne Ladung voll "besseres Leben"...


Bis zum nächsten Mal

Hasta luego.
mikeCee aka Captain Mike Sparrow the steemian of the caribbean


@limesoda



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Hallo Michael,

ob bei dir in der Karibik oder bei mir auf dem Balkan. Die grundlegend begangenen Fehler der euphorisch gestimmten Auswanderer gleichen sich wie ein Ei dem anderen.
Beginnend mit der Landessprache. Wie kann ich nur so blauäugig sein und glauben Behördengänge erledigen zu können, ohne ein Wort von dem zu verstehen, was von mir erwartet wird. Mit Geld erreichst du das, was du eigentlich am Wenigsten benötigst: einen weit reichenden Bekanntheitsgrad. Versteht kein Wort und glaubt Probleme mit Geld lösen zu können. Die beste Art dein Erspartes schnell los zu werden.
Dazu, wie du auch richtig erwähnst, kommt die Unfähigkeit sich mit den Sitten, Gebräuchen und Kultur des Landes zu befassen und nicht zu bekämpfen oder gar lächerlich zu machen.
Wenn Korruption an der Tagesordnung ist, dann muss ich lernen damit umzugehen und nicht ständig mit einem Anwalt oder dem Gesetz zu drohen.
Und wenn es dann fast schon zu spät ist, das Wasser bereits die Oberkante der Unterlippe erreicht hat, dann haben sie plötzlich von irgendwem meine Adresse und das Fluchen über Gott und die Welt kann beginnen.
Aber vorab das Hirn einzuschalten ist nicht ganz einfach, wenn man vergessen hat wo der betreffende Schalter ist.

Grüße über den Teich
Wolfram

Da gibt es nichts hinzuzufügen. Man sagt ja auch Gier frisst Hirn - hier passt's eben genau so.

Danke Dir

Vielen DANK für deinen Beitrag - das kann den ein oder anderen vielleicht tatsächlich die Augen öffnen.

Dem ist ist sicher so. Und es gibt noch viel mehr, worauf ich dann morgen eingehe. Also dran bleiben und wieder reinschauen.
Danke Dir

Ich finde das ganz spannend, was du erzählst und mir stellt sich die Frage: hast du es dann auch unterschätzt? Und lebst du trotz der Widrigkeiten gerne dort?

Hola @patschwork, die 1. Frage kann ich mit gutem Gewissen verneinen. ich hatte die Möglichkeit über 10 Jahre vor meiner Auswanderung immer mind. 3-4 pro Jahr in der Dom Rep entweder Ferien zu machen oder dann über 6 Jahre lang auch Immobilien zu bauen und zu verkaufen.

So bin ich zwangsweise in Berührung mit der "echten" Bevölkerung gekommen. Ein weiteres Plus ist natürlich, dass ich mit eine Morena verheiratet bin und 3 Kinder hier habe. So kommen Kontakte zur Schule und Behörden zusätzlich hinzu. So hatte ich quasi einen laaaangen Vorlauf bevor ich mich dann entschloss auszuwandern.

Und weiter bin ich ein absoluter Liebhaber von Ungewissem, Ueberraschendem, Neuen. So passiert es auch mir noch, dass ich manchmal noch Schwierigkeiten habe. Wie gesagt der Dominikaner - ein Buch mit mehr als sieben Siegeln. Ich werd die vermutlich nie ganz begreifen.

Die 2. Frage natürlich ein ganz klares ja. Für mich gibt es vorderhand keinen Grund zurückzukehren in die Schweiz, weil genau die Widrigkeiten eben auch den Reiz dieser wunderbaren Insel ausmacht.
Und ich muss auf nichts verzichten.

Nicht mal auf Schnee - denn gibt's hier auch, haha

danke für deinen Kommentar

hey--schön geschrieben,viele latschen tatsächlich blauäugig los ohne sich zu informieren--kleine tips am rande finde ich spannend,doch jeder macht seine eigenen erfahrungen--mir war dessen bewusst,was es bedeutet auszuwandern,habe mich aber auch vorher schlau gemacht,nicht gelesen,sondern vorort,-da ich damals 7,50 brutto stdl bekam,war es im kopf ein leichtes--nun leben wir seit 7 jahren auf der wunderschönen kanaren insel la gomera und sind selbstständig--und wir haben das ganze damals richtig beim wort gemacht--auswandern--wir sind von bremen 4600 km zu fuss gewandert----doch da verrat ich nun nicht so viel--denn wer mir folgt,wird meine,unsere reiseberichte über die jakobswege und das leben auf la gomera,noch erfahren.......dich lese ich gerne--tollen tag dir--lg feuerelfe

Ich habe ein Teil meiner Kindheit und Jugend in México verbracht. So toll es war, so sehr ich die Menschen mag und noch viele Schulfreunde von mir dort leben, so sehr weiss ich wie gut wir es hier in Deutschland haben. Politisch stabil, Wirtschaftlich sicher (in México haben wir damals allein drei Abwertungen des Pesos mit gemacht) und ohne Naturkastastrophen. Man muss sich wirklich sehr gut überlegen oder es ausprobieren wenn man auswandern will.

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