Letalität von COVID-19 und Risikotoleranz

in #deutsch5 years ago

Liebe Steemitgemeinde,
Liebe Freiheitsfreunde,
Liebe Freiheitsfeinde,

das CDC hat kürzlich eine Studie veröffentlicht, in der das Sterblichkeitsrisiko von COVID-19 abgeschätzt wird.
Hier gibt es verschiedene Szenarien, aber wenden wir uns einmal dem besten Szenario zu.

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Das Ganze muss man noch mal 100 nehmen, um auf die prozentuale Sterberate zu kommen.
0.4% ist also in diesem Szenario die Sterberate bei Patienten die Symptome zeigen.

Was?
Wegen 0.4% Sterblichkeit ruinieren die da oben die ganze Wirtschaft?

Kann man natürlich sagen und möglicherweise haben die Kritiker ja auch recht.
Bei 0.4% Sterberisiko bricht wohl kaum einer in Panik aus.

Wenden wir uns einmal einer anderen Krankheit zu.

HIV/AIDS

Die Tödlichkeit von AIDS liegt irgendwo bei nahe 100%.
Dafür ist die Ansteckungsgefahr im Vergleich zu COVID-19 nicht besonders hoch.
Eigentlich sollte man ja folgende Tabelle gar nicht herzeigen.
Liebe Kinder/Jugendliche bitte wegschauen!

Screen Shot 2020-05-29 at 8.12.10 PM.png
Quelle

Nehmen wir den Fall Vaginalverkehr, einführender Partner mit einer HIV positiven Frau.
Hier liegt das Risiko sich mit HIV zu infizieren “nur” bei 0.04%.
Dafür stirbt man irgendwann an AIDS (lassen wir die neuen Medikamente, die die Krankheit eindämmen mal beiseite).

Ich habe keine Ahnung, ob die Maßnahmen der Bundesregierung nun richtig oder falsch waren.
Aber jeder, der der Meinung ist, Corona ist nur eine harmlose Grippe, sollte sich fragen, ob er das Risiko von ungeschützten Verkehr mit einer HIV positiven Frau eingehen würde.

Ich habe keine großartige Angst vor Corona (bin mir sowieso ziemlich sicher, dass ich es hatte), ich würde aber niemals ungeschützten Verkehr mit einer HIV positiven Frau haben wollen.
Wenn man nur auf die Zahlen schaut, sollte ich eigentlich mehr Angst vor Corona haben.
So kann man sich täuschen lassen...

Stephan Haller

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Der Vergleich ist zwar interessant und amüsant, aber hinkt selbstverständlich erheblich. Die Entscheidung, jemanden mit oder ohne zu bumsen, hat weder an Häufigkeit noch an Tragweite irgendwelche Relevanz für das Individuum und ist bestensfalls ein Entschluss, der einmal im Monat oder im Jahr gefasst werden muss, während das totale Einstellen des Öffentlichen Lebens samt allen wirtschaftlichen Konsequenzen ein Tatbestand ist, der zu einer etwas anderen Risikobewertung führt.
Wobei auch hier klar ist, dass es sich beim ersten um eine bewusste Entscheidung und beim zweiten um allgemeines Lebensrisiko handelt.

Da hast Du recht.
Ich finde den Vergleich sogar richtig beschissen, aber Bill Gates hat gesagt ich soll das schreiben.
Erfreulich finde ich allerdings, dass man sich gar keine so großen Sorgen machen muss, wenn man mal besoffen ohne Kondom...

Ich war auch angenehm überrascht. Jetzt weiß ich auch, warum mach ein Schwuler auf Bareback-Parties rennt, wo man sich rudelmäßig gegenseitig ohne Schutz nagelt.

Es geht sogar noch besser.
Folgendes habe ich auf einer Fortbildung zum Thema AIDS/HIV gelernt:
Man hat Lust auf so eine Bareback-Party (die besten soll es in Holland geben), aber doch irgendwie Angst vor Aids.
Man geht zum Arzt und lässt sich irgend ein sauteures Medikament verschreiben, welches kurzfristig vor Ansteckung schützt und schon kann der Spaß losgehen.
Zahlt natürlich die Kasse.
Wäre nur Freddie Mercury bei der AOK versichert gewesen, er könnte noch unter uns weilen...

Ich finde die viele Kommentare auf Hive übrigens ganz großartig.
Zeigen sie doch, wie sich die Gesellschaft verändert hat.
Vor 20 Jahren hätten 80% der Kommentare folgendermaßen ausgesehen:

Nur 0.04% Ansteckungsgefahr? Boa geil, da kann ich mir in Zukunft das Kondom sparen, wenn ich mir eine vom Straßenstrich hole.

Heute macht man sich Gedanken um die Wirtschaft, das Grundgesetz, Maskenpflicht, etc.

Es geht aufwärts (oder abwärts), je nachdem aus welcher Zeit man stammt.