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RE: Austrian Economics | Die österreichische Schule der Nationalökonomie
Immer wenn jemand einen Kredit aufnimmt, oder mit Kreditkarte bezahlt oder auf Rechnung kauft wird neues Geld erschaffen. Eine Zentralbank hat darauf keinen Einfluss. Das Tilgungspotential begrenzt die Ausweitung der Geldmenge. Es sind also die Schuldner, die die treibende Kraft sind. Die Bilanzverlängerung einer Bank sind nicht nur ein paar Nullen, sondern gedeckt durch das zukünftige Produktionspotential der Schuldner.
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Bedingt durch die niedrigen Zinsen wird aber auch in dem Eurodollarsystem ein Verhalten gefördert dass darauf abzielt hoch Risikobehaftet zu investieren oder ? Manche Unternehmen können sich doch zur Zeit auch nur über Wasser halten weil sie günstige Kredite kriegen ? Glaubst du dass das so weitergehen kann ?
Ich habe ja einige Artikel zu den Zentralbanken und Zinsen verlinkt, in denen ich zeige, dass die Zentralbanken keinen Einfluss auf den Zins haben.
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Nein das meinte ich nicht, in dem Eurodollarsystem gibt es ja auch einen gewissen Zinssatz und wie ich aus deinen Posts ableiten konnte sind diese zur Zeit auch extrem niedrig was die Fragen aufwirft ob Erstens, nicht auch der Eurodollar an den Fiatwährungen der Welt gekoppelt sind. Zweitens ob durch niedrige Zinsen nicht auch Fehlinvestitionen begünstigt werden und Drittens da der Eurodollar ja wie es den Anschein macht keine "endliche" Währung, Wertmaß oder was auch immer zu sein scheint was es demnach zwar nicht unbedingt inflationär macht aber dennoch unbegrenzt mit der Wirtschaft mitwächst wenn das möglich ist. Bei Gold oder Bitcoin wäre dies ja nicht der Fall was in meinen Augen eine Bessere Alternative darstellt.
Wie siehts du das als Experte in dem Fach ? Oder liege ich da falsch ?
Der Eurodollar und der USD haben das selbe Wertmaß: $.
So wie ein Meterstab das selbe Längenmaß hat wie ein Lineal.
Die Zinsen werden vom Markt bestimmt.
Fehlinvestitionen sind etwas ganz normales.
Wie viele der Firmen aus der Dotcom Zeit gibt es noch?
Wie viele der hunderten von Autofirmen gibt es noch?
Wie viele Handyhersteller?
Man investiert nicht, weil der Zins niedrig ist, sondern weil man eine Aussicht auf Gewinn hat.
Die Zinsen sind Teil der Kalkulation.
Diese Tatsache kapieren leider auch unsere Zentralbänker nicht.
Nimm als Beispiel Detroit und das Silicon Valley.
Für beide gilt der selbe Leitzins.
Trotzdem bekommt in Detroit keiner Kredit und im Silicon Valley bekommst Du mit der selben Idee das Geld nachgeschmissen.
Vergiss das Geld etwas ist, das man anfassen kann.
Geld ist etwas rein geistiges.
Du musst Dir den Markt als großes Warenhaus vorstellen.
Wenn man etwas verkauft bekommt man ein Guthaben in die Bilanz eingetragen und wenn man etwas kauft ein Saldo.
Genauso ist das übrigens die meiste Zeit in der Geschichte gelaufen.
Bei der Hanse und den Bänkern und Kaufleuten aus Florenz und Venetien war es genau so.
Man hat sich einmal im Quartal bei den großen Messen getroffen und dann wurden die Bücher glatt gestellt. Ganz ohne Gold oder Silber.
Bei den ganzen Handelsstationen in der neuen Welt war es auch so.
Warum sind die Zinsen momentan speziell in Deutschland so niedrig?
Hier zwei Screenshots von einem Vortrag, den ich diese Woche in Minneapolis gehalten habe:
Ja das ist mir schon alles klar was du meintest. Mir gehts nur um die Tatsache dass Menschen bei geringen Zinssätzen in mehr Risikobehaftete Businesses investieren ich denke da sind wir uns einig... Das ist ein Teufelskreis und die Krise die dadurch entsteht wird auch ein Eurodollar nicht retten.
Auch glaube ich, dass es in der nächsten Finanzkrise dazu kommt, dass eine Währungsreform stattfindet die alles in den Schatten stellt, ähnlich 1928 wo fast alle Investments seien es Aktien, Dollars, Immobilien mehr als 90% an Wert verloren haben. Das Vertrauen in den globalen Dollar wird vollkommen durch den Boden gehen und alle gekoppelten Wertgegenstände ebenso und da ist eben doch die Regierung dran schuld... Und das einzige was dann vielleicht noch zählt sind Sachwerte wie Gold, Silber, Verbrauchsgüter etc. wenn man wirklich vom schlimmsten Fall ausgeht.
Ich werde mich trotzdem über das Eurodollarsystem gesondert informieren und dazu auch schreiben und würde mich freuen wenn du dazu evtl. auch Kritik/Lob hättest.
Aber der Zins ist doch ein Risikoindikator (u.a.).
Wichtig ist zuallererst, dass Du dich davon löst, was die ganzen Crashpropheten (Janich, Eichlburg usw.) sagen.
Der nahende Weltuntergang und die Illuminatenverschwörung ist deren Geschäftsmodell (wie sich doch die Geschichte immer wieder wiederholt).
Die Leben von ihren YouTube Kanälen und Internetseiten.
Und Weltuntergang und Verschwörung verkauft sich halt besser als nackte Zahlen.
Ich war auch einmal mit Mises, Rothbard, Baader usw. in Geldfragen einer Meinung, aber wenn die Theorie nicht mit der Realität übereinstimmt, muss man die Theorie über den Haufen werfen.
Dann schau Dir die Währungszusammenbrüche und Schuldenkrisen der letzten 100 Jahre an.
Warum kam es zur Hyperinflation in den 20ern?
Warum war die RM nach dem 2.WK wertlos?
Warum gab es trotz der hohen Inflation in den 70ern, der Lateinamerikakrise in den 80ern, der S&L Krise in den 80ern, dem 87er Crash, dem Zusammenbruch der UdSSR ,der Asienkrise, LTCM KRISE, der Russlankrise in den 90ern, der Dotcom Bubble und der Finanzkrise keinen Zusammenbruch der gängigen Weltwährungen, obwohl die US Banken immer ganz dick dabei waren?
Ganz wichtig ist auch mein Artikel über den irischen Bankenstreik, den ich verlinkt habe.
Warum ist da alles so reibungslos weitergelaufen ?
Warum haben sich die Leute in Deutschland von 1945-48 nicht auch einfach Schecks geschrieben?
Eine große Hilfe zum Geldverständnis sind die Videos von @zeitgedanken.
Unbedingt anschauen.