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RE: Die Pflege in Heimen und das soziale Leben!

in Deutsch Unplugged4 years ago (edited)

Weißt Du, das hängt auch sehr von der familiären Konstellation ab... Ich verstehe Deine Intention. Persönlich würde ich meinen Eltern vielleicht nicht gerade Killer auf den Hals hetzen, aber ein kleines Tänzchen auf dem Grab wäre drin. Und ich hätte auch Null emotionale Probleme, wenn ihr Weg dahin beschwerlich wäre. Das klingt bös und das ist es auch. Ändert aber nichts daran, daß sie bestimmt keine Freude daran hätten, von mir gepflegt zu werden. Und zumindest als durchschnittlich zerrüttet erlebe ich die meisten Familien zumindest in unserer Generation. Die Verantwortung für ein würdiges Erleben der letzten Lebenszeit trägt man ganz alleine für sich: man sorgt rechtzeitig vor, daß alles nach seinem Wunsch und Willen geschieht. Diese Verantwortung jemand anders überzustülpen, geht nicht. Es gibt sehr gute, warmherzige und offene Pflegeeinrichtungen. Es gibt Alters-WG's, Mehrgenerationen-Projekte... Es gibt viele Wege, angenehm alt zu werden. Man muß sich halt rechtzeitig selbst darum kümmern und nicht erwarten, daß "die Gesellschaft", wer auch immer damit gemeint ist, das richten werde...

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Ich komme auch aus einer zerrütteten Familie, aber wenn es darauf angekommt, bin ich da.
Egal was in der Vergangenheit war, oder ist.
Meine/unsere Eltern, haben uns groß gezogen, egal wie.
Sie haben uns das Leben Geschenk, egal wie es ist.
Du möchtest später auch nicht in einem Heim rum vegetieren.
Du kannst noch so großartig für dein Lebens Abend sorgen.
Fakt ist:
Bis du angewiesen, hast du Arsch Karte.
Denke mal drüber nach.
Du lebst, weil deine Eltern sich für dich entschieden haben.

 4 years ago 

Wie gesagt, ich verstehe Deine Intention. Ich lebe, weil mein Vater den Befehl erhalten hat, ein neues Kind zu zeugen (das alte - mein Bruder - war mittlerweile zu groß...) - das mußt Du ohne Kontext nicht verstehen, gehört nicht hierher. Meine Mutter war 44 bei meiner Geburt; zu der Zeit war das ein absolut unübliches Alter und sie war entsprechend nicht glücklich damit. Bin ich darum so, wie ich bin? Ja. Unter anderem. Ich habe zu Hause gelernt, wie ich nicht sein möchte. Ich hinterfrage regelmäßig, ob ich mir da treu bin. Seit meinem Auszug mit 16 habe ich keinerlei Kontakt mehr zu meiner Herkunftsfamilie - abgesehen von einem Treffen vor Gericht, auf unterschiedlichen Seiten des Richters... Wenn ich jetzt mal von Menschen ausgehe, die mir wirklich etwas bedeuten im Leben: meine Kinder, einige gute Freunde, mein Partner - auch die möchte ich nicht unter Aufgabe meiner eigenen Lebensinhalte pflegen. Ich selbst habe sehr konkrete Vorstellungen davon, was ich für mich als lebenswert erachte und was nicht. Auf andere Menschen angewiesen zu sein wäre für mich eindeutig das Signal zu gehen. Friedlich und ohne Verbitterung, auf eigenen Wunsch. Jeder Mensch hat seine eigene Schmerzgrenze, jeder hat seine eigene Vita. Jeder lebt nach seinen Prinzipien und jeder hat logischerweise No-Go-Bereiche. Darum bin ich immer und überall gegen Verallgemeinerung und Patentrezepte, die für alle passen sollen.

 4 years ago 

Danke Dir - gelesen und verstanden. Auch Deinen damaligen Kommentar: ich bin da nicht versöhnlich und Vergebung oder die Fähigkeit dazu halte ich nicht für eine Grundtugend. Man muß nicht um jeden Preis harmonieren...

Ja Jens, das ist richtig.
Ich habe Wut und Hass für meine Eltern.
Aber ich bin auch ein Mensch mit Fleisch und Blut und habe ein gewissen.
Ich weiß, das meine Eltern nicht aufrichtig waren und das viel geschehen ist in meinem Leben.
Aber ich könnte es mir nie verzeihen, sie im Stich gelassen zu haben.
Auch wenn ich mich von ihnen im Stich gelassen fühle.

Lerne positiv zu denken!

Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte.
Achte auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen.
Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten.
Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter.
Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.

Ich kann vieles im Leben verändern,
aber Ich kann mein Wesen nicht ändern,
Auch wenn ich das schrieb, schrieb ich meine Wut hinaus, befreite mich von dieser Last um darunter nicht zu ersticken.