RE: Mein erster Blogpost - Warum Kapitalismus nicht das Problem ist!
Erst einmal herzlich Willkommen hier. Meschen mit politischem und wirtschaftlichen Interessen in deinem Alter sind doch eher selten.
Das Problem entsteht halt, dass sich hinter dem Begriff "Kapitalismus" für viele Menschen unterschiedliche Dinge verbergen. Da sind endlos Diskussionen immer schon vorprogrammiert. Es ist eben in erster Linie ein Wirtschaftssystem und steht in Konkurrenz zur Planwirtschaft. Das diese (ohne extremen Aufwand) nicht besonders gut funktionieren kann, merkt man schon daran, wenn man mal einen "Bring-Etwas-Mit"-Pizzaabend oder Grillfest macht.
Gerade Menschen aus dem neuen Bundesländern halten den Kapitalismus zudem oft für eine Gesellschaftsform. Das ist aber völlig Blödsinn. Es ist in erster Linie ein Mechanismus um in ein extrem chaotisches Wirtschaftssystem eine Ordnung zu bekommen. Und zweifelsfrei gibt es nichts, was sich bisher als besser erwiesen hat.
Wie wir nun daraus resultierenden Wohlstand dann verwenden innerhalb der Gesellschaft ist eine ganz anderes Schiene und ein extrem weites Spektrum, dass vermutlich auch funktionieren würde.
So werfe ich z.B. gerade den liberitären Lager gerne vor, dass sie den Kapitalismus verraten, weil sie oftmals naiv und blauaugig mit dessen Wettbewerbsfähigkeit umgehen. Dieser ist ein zentraler Punkt damit er funktionieren kann! Leider scheint er eine innere Neigung zu haben Monopole und Oligopole zu bilden, worüber durchaus IMHO ein starker Staat wachen muss um diese ggf. zu zerschlagen oder ein Marktumfeld zu schaffen in denen sich ein gesunder Wettbewerb entfallten kann. Der reine glaube daran, dass der Markt es richten wird, ist IMHO eher naiv. Man muss schon unterscheiden zwischen Eingriffen in den Markt und die Festsetzung seiner Regeln.
Gleiches gilt auch z.B. bei okölogischen Faktoren. Damit Preise vernünftig funktionieren, müssen sie Kosten korrekt einbeziehen, weil man ansonsten per Definition falsche Entscheidungen stellen. Gebe ich Schadestoffe in eine saubere Umwelt ab und lasse die Folgen durch die Gesellschaft behandeln, begehe ich ganz klaren Diebstahl. Diese Kosten müssen in das Produkt fließen und damit den Verbrauchern die Chance geben die richtigen Entscheidungen zu treffen und eben auch um es Wettbewerbern einfacher zu machen Alternativen zu entwickeln. Das ist wahrer Kapitalismus und nicht Mega-Konzerne um jeden Preis.
Daher mein Tipp: Schaue Dir genau an wie die Grundlagen des Kapitalismus wirklich ist. Er hat durchaus sehr viele Feinde, die ihn gerne als Schild vor sich her tragen und vermutlich auch der Grund sind, wieso er in breiten Teilen des Gesellschaft einen solch schlechten Ruf hat.
Danke!