Lieber @greece-lover, ich kann zu tiefst nachvollziehen, in welchem emotionalen Konflikt Du Dich befindest und Deine Unzufriedenheit ist auf einer Seite völlig berechtigt. Doch wie @faltermann schon schrieb - Lösungen sind nicht parat. Leider bringt auch kollektives Beschweren nichts und das meiste hat man in diesem Bereich selber in der Hand, egal ob als Betroffener oder Angehöriger. Vorsorge ist das beste Stichwort und das Du Dir Gedanken darüber machst, wie es beio Dir in der Zukunft aussehen soll, ist sehr smart.
Den Aktivisten im Gesundheitswesen sind oft durch die herrschenden Bedingungen die Hände gebunden und es wurden auch viele guten Sachen umgesetzt. Nur leider ist das nur ein kleiner Tropfen auf dem heißen Stein.
Aus vollster Überzeugung kann ich bestätigen, dass Zuhause alt werden und sterben immer der bessere Weg ist. Ich erlebe aber auch Menschen, die gern und von sich aus ins Heim gehen um den Angehörigen nicht zur Last zu fallen und tauschen gerne das traute Heim auf. Ebenso kommen auch einsame Menschen ins Heim, wenn sie keine Angehörigen haben.
Oft gibt es auch andere Hintergründe, die nach Außen hin einen Anschein von "medikamentöser Ruhigstellung" haben. Man kann es sich aussuchen, ob man nur Schwarz sieht oder sich auch an den guten Sachen erfreut - und dazu ist Bestechung gar nicht nötig.
Trotzalledem wünsche ich Dir gesundheitlich das aller Beste.
Liebe Grüße, Altenpflegerin mit Herz (:
Hallo, natürlich gibt es da Einrichtungen die einen hohen Standard haben. Wo das Personal nicht hoffnungslos überfordert und vor allem unterbesetzt ist. Ja ich kenne auch einige ältere Herrschaften die "freiwillig"in eine solche Einrichtung sind um ihrer Familie nicht zur Last zu fallen. Aber ist das wirklich freiwillig? Viele sehen sich eher genötigt das zu machen da alleine aufgrund der Wohnraumsituation eine häusliche Pflege heute fast gar nicht mehr möglich ist. Es gibt immer mehr Single Haushalte, wie will man in solch einer kleinen Umgebung jemanden pflegen? Es geht einfach nicht. Es wird in den nächsten Jahren zu einem massiven Problem kommen. Wie wir Deutschland alle die in die Jahre gekommenen Menschen versorgen? Gute Heim oder Pflegeplätze heute zu bekommen ohne Zuzahlung ist schon fast unmöglich. Aber wie soll die Situation erst in einigen Jahren aussehen? Selbst wenn man ein gewisses finanzielles Polster hat, bei intensiv Betreuung zu Hause womöglich über mehrere Jahre sind das Summen die niemand mehr bezahlen kann. Ich schätze einmal das die monatliche Betreuung meiner Mutter damals 5-6000 € im Monat gekostet hat. Und da ist der Umbau der Wohnung, das anschaffen spezieller Hilfsmittel und vor allem die Zeit die wir selber mit der Betreuung verbracht haben nicht mit eingerechnet. Es ist und bleibt ein schwieriges Thema von dem viele gar nichts wissen wollen. Auch bekomme ich mit wenn ich mich über das Thema unterhalten möchte das es gar nicht erwünscht wird und verdrängt wird. Es geht ja schon los, dass sich viele Leute scheuen eine Patientenverfügung aufzusetzen und entsprechende Vollmachten. Es wird jedenfalls eine große Aufgabe für die Gesellschaft in den nächsten Jahren mit dem Thema umzugehen. Viele Grüße aus Griechenland Holger